Wieser, Gudrun: Geheimnisse in der Grünen Mark

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Auf der Leseliste, weil Gudrun Wieser mit diesem Roman bei den Darmstädter Krimitagen 2025 zu Gast war.

Darum geht’s:

1897 in einem Ort in der Steiermark begibt sich Dr. Titus Pyrner in eine Kaltheilwasseranstalt, um seine Gesundheit zu stärken. Eigentlich geht es ihm jedoch darum, die zauberhafte Salome wiederzusehen, welche er ein Jahr vorher an gleicher Stelle getroffen hatte. Doch statt einer Liaison erwartet ihn ein mysteriöser Mordfall. Ein zunächst verschwundener Kurgast wird kurz darauf an einem Fluss gefunden. Im Mordfall ermittelt der Untersuchungsrichter Franz Stahlbaum. Dieser ist ein ehemaliger Mitschüler Pyrners und so werden die beiden Jugendfreunde zum Ermittlerpaar. Sie stoßen auf eine Dorfgemeinschaft mit italienischen Gastarbeitern, gesellschaftlichen Vorurteilen und Gerüchten um verschwundene Kinder. In diesen Begebenheiten ergeben sich manche dunkle Abgründe …

Meine Bewertung:

Die beiden ermittelnden Charaktere sind äußerst unterschiedlich und streiten auch über Ermittlungsansätze, beide können bestimmte Erfolge vorweisen, müssen jedoch mit Rückschlägen umgehen. Pyrner ist nicht immer selbstbewusst, in manchen Situationen verhält er sich sogar äußerst unklug. Dies verleiht der Figur allerdings eine menschliche Tiefe. Franz Stahlbaum ist zielstrebig und möchte gegen einen Widersacher mit einer schnellen Falllösung glänzen. Er ist froh, mit seinem alten Jugendfreund einen Austausch pflegen zu können. Besonderes Merkmal des Romans sind Zitate aus dem „Handbuch für Untersuchungsrichter“ von Dr. Hans Gross, übrigens eine interessante Parallele zur historischen Romanreihe von Uta Seeburg. Gudrun Wieser erschafft eine sorgsam historisch recherchierte Welt und bettet darin einen interessanten Kriminalfall ein. Dies gelingt mit der Verwendung historischer Ausdrücke und regionaler Dialekte. Wieser betont auch Standesunterschiede, welche diese Zeit prägen, und so entsteht ein authentischer Roman. Für  die  Autorin, so erzählt sie bei den  Krimitagen war der Besucher des Grazer Kriminalmuseums ein Impulsgeber. In diesem Museum kann man nämlich den ersten Tatortkoffer von Dr. Hans  Gross bewundern. Allerdings sorgt der Fokus auf historische Authentizität dafür, dass der Krimi mit seinen Motiven und der Ermittlungsarbeit mit Details aufgeladen wird und dadurch die Spannung etwas leidet. Trotzdem präsentiert dieses Buch einen gut ausgearbeiteten Kriminalfall.

Gudrun Wieser zu Gast bei den Krimitagen

Mein Lieblingsmoment: Äußerst amüsant sind die Versuche von Dr. Pyrner sich dem weiblichen Geschlecht zu nähern. Er wirkt unbeholfen, seine Gefühlswelt scheint ihn zu überfordern, und verschiedene Signale werden von ihm entweder übersehen oder missverstanden. Dies ist wirklich gut geschildert und wichtiger Bestandteil der Storyline.

Mein Fazit: Dieser Debütroman punktet weniger mit seiner spannenden Kriminalhandlung, sondern mit seinen beiden ermittelnden Hauptfiguren und der dargestellten historischen Welt. Gerade die unterschiedlichen beiden Protagonisten tragen den Roman.

Autor:Inneninformation

Gudrun Wieser, geboren 1987 in Frohnleiten, studierte Deutsch und Latein auf Lehramt. Aus Leidenschaft für die alten Sprachen hängte sie 2017 noch ein Doktorat in Klassischer Philologie (Latein) an. Sie unterrichtet Latein, Deutsch, Interkulturelles Soziales Lernen und Darstellendes Spiel. Daneben tritt sie als Erzählerin allein und als Duo Wieser&Wiesler mit der Schauspielerin und Autorin Marion Wiesler auf.

Werbung aus Liebe zum Buch

Wertung: 🐧🐧🐧🐧

Titel: Geheimnisse in der Grünen Mark

ISBN: 978-3-7408-1870-8

https://emons-verlag.de/p/geheimnisse-in-der-gruenen-mark-7216

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