Über die Liebe zum Radsport – Dencik, Daniel: Radsportherz

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Auf diesem Blog gebe ich durch meine Rezensionen und Berichte einen Einblick in mein Privatleben und Dinge, die mich faszinieren. Mit dem Neustart des Blogs wird dies noch etwas intensiver und so gebe ich mit meinem heutigen Post den Blick auf eine weitere Leidenschaft frei. Am heutigen Tag werde ich am Nachmittag wieder vor dem Fernseher sitzen und meinem Lieblingssport folgen. Die Tour de France läuft und heute kämpfen die Topstars am legendären Puy de Dome um das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Ich weiß, dass dieser Sport immer wieder als dopingverseucht beschrieben wird, man jeder sportlichen Meldung mit Misstrauen begegnet und ich kann davon Teile nachvollziehen. Nicht verstehen kann ich, dass in Deutschland vor allem dieser Sport für seine Dopingbezüge kritisiert wird, anderen Sportarten begegnet man hier deutlich gnädiger. Ich beschäftige mich natürlich mit dem Doping in diesem Sport und doch kann dies meine Leidenschaft nicht bremsen. Dieser Sport fasziniert mich aus anderen Gründen und darüber möchte ich heute mit einer Rezension Einblick geben. Passend dazu hat Daniel Dencik ein wunderbares Buch geschrieben, dass viele meiner Argumente wiedergibt.

Der Radsport ist insofern ungewöhnlich, als er ein Mannschaftssport für Einzelkämpfer ist. Ein Sport für Exzentriker und Abweichler. Jedes Rennen endet mit einem Gewinner und Hunderten von Verlierern.

Daniel Dencik: Radsportherz, 2022, Covadonga Verlag, S.86.

Anekdoten über die Liebe zu einem besonderen Sport

Der dänische Schriftsteller und Regisseur Daniel Dencik widmet mit diesem Buch seinem Lieblingssport, dem Radsport, eine literarische Liebeserklärung. In 15 Kapiteln erzählt er von Begegnungen und Gedanken, während er einen Klassiker, die Weltmeisterschaft und die Tour de France begleitet. Er ist dabei Fan, Freund, übernimmt aber auch die Rolle des beobachtenden Schreiberlings. Ich empfinde diese verschiedenen Rollen als eine Stärke des Buches, da er aus diesem Grund viele Facetten seines geliebten Sports erfasst. Das Zitat zeigt eine Besonderheit auf und ich kann persönliche Bezüge herstellen. Gerne unternehme ich sportliche Radtouren in Begleitung und doch ist das Radfahren eine einsame Geschichte. Am Ende bin ich es mit meiner Muskelkraft, der den Anstieg bezwingen muss und niemand kann mir dabei helfen. Ähnlich ist dies bei den Sportlern trotz bestehender Teamstrukturen. Durch die Auswahl von drei Rennen zeigt Dencik die Vielfalt des Sports. Während der Weltmeisterschaft sind die das ganze Jahr prägenden Sponsorenteams hinfällig, die Nationalmannschaften übernehmen. Es ist jedoch schwierig diesen Wechsel zu verarbeiten, immerhin ist man das ganze Jahr mit seinen Teamkameraden unterwegs, es entstehen enge Verbindungen. Nun sind sie in diesem Rennen Kontrahenten. Gleichzeitig zeigt sich in diesem Rennen der Kampf zwischen kleinen und großen Radsportnationen und dass man einer Übermacht auch als Einzelkämpfer trotzen kann. Damit ist ein für mich entscheidendes Spannungsmomentum als Zuschauer genannt. Ich schaue fasziniert in die leidenden Gesichter dieser Sportler, die natürliche Hindernisse bezwingen. Gleichzeitig ist der Radsport nicht nur ein Kampf gegen die Natur, sondern liefert auch wunderbare Landschaftsbilder, vermittelt Geschichte anhand von die Landschaft säumenden Gebäude. Dencik gibt diesen Facetten Raum. Gleichzeitig tritt der sportliche Aspekt nicht in den Hintergrund und er verschweigt dabei das Doping nicht. Er offenbart Erfolgsgeschichten von Sportlern, aber vergisst die tragischen und enttäuschenden Momente nicht. Schließlich ist man als Zuschauer enttäuscht, wenn sich Dopinggeschichten der Radsporthelden offenbaren. Jedoch spürt man, dass dieser Betrug sich teilweise systemimmanent eingeschrieben hatte. Dencik spricht allerdings nicht nur über die großen Namen, sondern stellt uns die Helfer des Peletons vor. Dies geschieht in einer poetischen Sprache, die aber das Geschilderte nicht ästhetisiert und somit nicht verklärt. In jeder Zeile ist die Leidenschaft zu greifen. Gleichzeitig verbindet Dencik die Welt des Radsports mit literarischen Klassikern, da er im Radsport ebenfalls die Suche nach den Antworten elementarer Fragen vermutet. Ich finde dies passend, da man in der sportlichen Betätigung auf dem Rad mit sich selbst ins Reine kommen kann, aber gleichzeitig Zeit zum Nachdenken und dem Genießen der Landschaft hat. Dies gilt natürlich nicht immer im Rennen.

Fazit

Dieses Buch ist eine wunderbare Liebeserklärung an den Radsport. Es präsentiert viele liebenswerte Aspekte, ist den Akteuren nah, ohne notwendige Distanz gänzlich zu verlieren. Ich kann vielem des Geschilderten einfach nur zustimmen. Die tolle poetische Sprache macht aus diesem Radsportbuch ein genussvolles Leseerlebnis, welches ich nicht missen will. Nun kann ich mich wieder begeistert vor den Fernseher setzen und meine erste Ausfahrt nach meiner Erkrankung planen. Denciks Buch bekommt eine klare Empfehlung und wird nicht das letzte Buch aus der Welt des Radsports bleiben.

Werbung aus Liebe zum Buch

Wertung: 🐧🐧🐧🐧

Daniel Dencik: Radsportherz

ISBN: 978-3-95726-067-3

https://www.covadonga.de/shop/detail.php?id=156&cat=1

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