Auf Maxim und sein neuestes Album „Nachtigall“ bin ich durch den Musikexpress aufmerksam geworden. Mir war dieser Songwriter, dessen Texte mich mit diesem Album erreichen, bis dato vollkommen unbekannt. Sein Sound ist dabei wechselnd zwischen Chanson und Popmusik und findet immer die richtige Mischung, um die Inhalte seiner Songs zu transportieren. Ich finde es deshalb äußerst schade, dass er sich im März 2024 dazu entschieden hat, seine Karriere zu beenden.
Die Texte auf dem neuen Album betonen Emotionen und lassen sicherlich an der ein oder anderen Stelle etwas Reflexion vermissen, sind aber in ihrer Poesie ziemlich gut. Melancholie ist der dominierende Eindruck dieses Albums. Die sprachlichen Bilder beschreiben alles äußerst präzise und zeigen auf, dass man auch in deutscher Sprache tolle Texte schreiben kann, die zugleich eine melodische Musik ergeben. Mein Lieblingssong auf dem Album ist „Nie da“, welches Maxim gemeinsam mit Antje Schomaker aufgenommen hat. Letztere schätze ich ebenfalls und an diesem Song gefällt mir die Kombination der beiden Stimmen. Der Song besingt die Stärke einer Beziehung. Im Song „Ich erinner mich an alles“ wird deutlich, dass die Fähigkeit, sich intensiver auf das Leben einzulassen, zugleich auch belastend sein kann, wenn man sich von Erinnerungen besser lösen sollte. Poetisch ist der Song „Eine Waffe“, der in mir aufgrund seiner pointierten Dichte viel Nachdenken über all die „Waffen“ hervorruft, die einem unabhängig vom militärischen Charakter zur Verfügung stehen. „Hinter der Provinzstadt“ und „Nachtigall“ sind dann wiederum Lieder, die fast schon von Melancholie überladen scheinen und deshalb aus meiner Perspektive dem gesamten Album eine ziemliche Schwere geben.
Fazit
Sicherlich hat dieses Album eine überbordende Melancholie und kann deshalb als bedrückend aufgenommen werden. Für mich besticht dieses Album jedoch mit einem hohen Grad an Poesie und eben mit den passenden Songs für nachdenkliche Momente. Ich bedauere, dass ich Maxim erst mit diesem Album als Künstler kennengelernt habe, empfehle dieses Album aber eben genau für die genannten Momente.
Interpret:Inneninformation
Maxim (bürgerlich Maximilian Richarz Jahrgang 1982) sammelte erste musikalische Erfahrungen im Reggae, bevor er sich als Solokünstler immer mehr dem Pop zuwandte. 2005 veröffentlichte er sein erstes Album, nahm 2014 am Bundesvision Song Contest teil und wurde immer wieder für die Qualität seiner Texte gelobt. Im März des Jahres 2024 gab er bekannt, dass er seine Musikkarriere beendet.
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Wertung: 🐧🐧🐧1/2🐧