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Heute starte ich mit einer ganz neuen Art von Text und Kategorie. Zukünftig schreibe ich einmal in der Woche über das, was mir in Kultursendungen und Printmedien an interessanten Themen begegnet ist.
Somit herzlich willkommen zu meiner ersten „Kultur im Wochenblick“. Während die Situation in Russland immer noch analysiert wird, in Frankreich Jugendunruhen herrschen, werden in Deutschland die ersten AfD Kommunalpolitiker:Innen gewählt. Es bleiben somit turbulente Zeiten. Nie darf man vergessen, dass unsere Kultur auch durch die gesellschaftlichen Begleiterscheinungen geprägt wird. Schauen wir uns nun an, was in den Kulturredaktionen in der vergangenen Woche in den Fokus gerückt wurde. Nicht vorbei kam man dabei am Ingeborg Bachmann Preis und den Tagen der Deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt. Ich verfolge diesen Wettbewerb schon seit einigen Jahren, da dieser Wettbewerb Literatur durch das Lesen und die dazugehörigen Kritikerrunden öffentlich und damit sichtbar macht. Ich lerne dabei immer einiges, auch wenn man sicherlich dabei nie alle Argumente nachvollziehen kann. Zugleich macht der Wettbewerb systematische Linien des Literaturbetriebes sichtbar und regt über diese zum Nachdenken an. Ich hoffe jedes Jahr bei diesem Wettbewerb neue Autor:Innen zu entdecken und war somit auch dieses Jahr gespannt. Gelesen haben im Jahr 2023 12 Autor:Innen, da zwei Eingeladene, darunter der von mir geschätzte Robert Prosser, ihre Teilnahme aus persönlichen Gründen absagen mussten. Auffallend war, dass es eine hohe Anzahl an Erzählungen aus der Ich-Perspektive gibt und Räumen eine große Bedeutung eingeräumt wird. Den Hauptpreis erhielt Valeria Gordeev für einen Text, in dem es um einen neurotischen Putzzwang ging. Dieser war wunderbar sprachlich ausgearbeitet, sodass man von einer würdigen Siegerin sprechen kann. Der Auszug soll Teil eines Romans sein, auf den wir gespannt sein dürfen. Den 3sat Preis erhielt Laura Leupi für einen Text über sexuelle Gewalterfahrungen und schaffte eine eindrückliche Stimmung, die auch den gesellschaftlichen Umgang mit den Opfern thematisierte. Sie überzeugte ebenfalls mit den gewählten literarischen Mitteln. Zwei Preise, darunter der Publikumspreis, heimste Martin Piekar ein. Sein autofiktionaler Text über die Beziehung eines Erzählers zu einer Mutter begeistert mit tragikomischem Humor, den Piekar wunderbar vortrug. Anna Felnhofer beschäftigte sich ebenfalls intensiv mit Gewalterfahrungen in einem atmosphärisch dichten Text.
Mich selbst haben zwei weitere Texte angesprochen. Zum einen Mario Wurmitzer, dessen Text über ein Leben im Tiny House als Werbefigur ein thematisches Highlight für mich gesetzt hat. Ebenfalls gut gefallen hat mir der Text von Sophie Klieeisen, der sich humorvoll mit dem aktuellen Thema der kulturellen Aufarbeitung von Ausstellungsgegenständen in Museen auseinandersetzt. Ich sehe bei letzterem Text einige Themen, die auch in der Diskussion der Kritiker nicht erfasst wurden. Diese beiden Namen merke ich mir auf jeden Fall.
Weiterhin wurde in der Vergangenheit der verstorbene Philosoph und Autor Peter Bieri gewürdigt, der unter dem Pseudonym Pascal Mercier als Romanautor Erfolge feierte. Ich habe bisher von ihm noch keinen Roman gelesen, werde dies aber zukünftig korrigieren. Überhaupt wächst meine Leseliste durch Kultursendungen immer wieder an. Wunderbare Literaturtipps sind hinzugekommen, unter anderem hat das Magazin Aspekte einen Schwerpunkt zum Thema Freibad gebracht. Spannend fand ich zudem ein Gespräch mit dem Philosophen Philipp von Wussow zum Thema Expertokratie, das mir einige Impulse gegeben hat. Ihr seht viele Tipps, die meine Lesezeit strapazieren werden.
Neben Literatur ging es noch um das Filmfest München, wo der Filmtipp „Schock – Kein Weg zurück“ hängen geblieben ist. In diesem geht es um einen Mediziner, der mit seinen Dienstleistungen in die Hände der Mafia gerät. Ebenso spannend wirkt die Idee, dass ein Carsharing zu einem multikulturellen Roadtrip im Film „More than Strangers“ wird. Doch nicht nur die Kinoleinwand gibt einem Festival Raum, sondern auch die Theaterbühnen in Offenbach und Frankfurt. Diese öffnen sich für das Theaterfestival „Theater der Welt“. Chiaki Soma aus Japan ist die erste außereuropäische Programmdirektorin und fokussiert sich mit ihrem Programm auf Weiblichkeit. Für mich waren die Beiträge zum Festival Grund genug dieses zu besuchen und werde in den kommenden Tagen unter der Kategorie „Erzaehlwas on Tour“ auf dem Blog berichten.