Kuhn, Christian: Nordseedunkel – Rezension

Kurzweiliger Ausflug nach Norderney

Ich mag Lovelybooks Leserunden, weil man ganz schnell verschiedenste Lesermeinungen erhält und sich auch austauschen kann. Meine letzte Leserunde war dann doppelt passend, denn ich habe die Möglichkeit erhalten „Nordseedunkel“ von Christian Kuhn zu lesen. Dies ist der zweite Teil einer Reihe, deren ersten Band Nordseedämmerung ich schon auf dem Blog besprochen habe. Kuhn hat einen Faible für die Nordsee und so darf man sich bei seinen Romanen auf tolle Beschreibungen der Handlungsorte freuen. Dieses Mal wird Ermittler Tobias Velten als privater Ermittler tätig. Kümmerte er sich im ersten Band noch um einen Maulwurf, geht es nun um einen Entführungsfall. Felicitas Toben, Tochter einer reichen Unternehmerfamilie, wurde entführt und Velten soll den Fall lösen. Dabei stellen sich viele Geheimnisse in seinen Weg und er muss auch Fragen nach Schein und Wirklichkeit nachspüren.

Mein Eindruck vom Buch:

Wie schon beim ersten Roman von Christian Kuhn erwartet die Leserschaft solide Krimiunterhaltung. Mir gefällt es, dass er auch in diesem Teil an Tobias Velten und seinem Charakter als eigenwilliger Ermittler festhält. Habe ich im ersten Teil noch die Tiefe bei der Figur Velten vermisst, erhält dessen rätselhafter Lebensweg nun weitere Andeutungen und dies steigert die Spannung auf den nächsten Teil der Reihe. Man wird äußerst schnell in die Handlung hineingezogen und diese baut sich konsequent auf. Hilfreich ist hierbei die Beobachtungsgabe des Autors, sodass wir als Leser dem Ermittler folgen und auch beginnen seine Hinweise zu deuten. Ich stelle selbst gerne Vermutungen an und dieser Krimi lässt mir hierfür die nötige Gelegenheit.

Es war schwierig, einen klaren Gedanken zu fassen.

Kuhn, Christian: Nordseedunkel, S.319 Heyne Verlag 1. Auflage 2021.

Ich würde mir an einigen Stellen etwas mehr Tiefe auch in den Dialogen wünschen, so könnten die Figuren sich einander noch mehr Raum geben und auch die Themen des Romans würden sich besser entfalten. Ein Vorteil der knappen Darstellungsweise ist allerdings, dass die privaten Ermittleraspekte nicht die Handlung überlagern, sondern sich der Roman auf die Handlung konzentriert. Der knappe Stil sorgt auch dafür, dass Hinweise und mögliche Motive knapp präsentiert werden. Zudem werden auch Perspektivwechsel mit dem Opfer genutzt, um die Dramatik der Entführung zu unterstützen. Neben dem flüssigen Schreibstil machen auch die Beschreibungen von Norderney Spaß. Wie schon beim ersten Teil hätte das Buch noch die ein oder andere Seite mehr vertragen.

Als Fazit halte ich fest, dass ich auch den zweiten Teil der Reihe um Tobias Velten gerne gelesen habe. Es ist eine entspannte und kurzweilige Lektüre. Ich würde mich freuen, wenn die Reihe weiter fortgesetzt werden würde. Die Ermittlerfigur von Tobias Velten bietet auf jeden Fall noch einiges an Potenzial. Mit diesem Krimi kann man einige Tage auf der Lesecouch verbringen und dank der tollen Beschreibungen macht man dabei auch noch Urlaub in Norderney.

Wertung: 🐧🐧🐧1/2🐧

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Christian Kuhn:

Nordseedunkel

Heyne Verlag

ISBN: 978-3-453-44117-0

Preis: 10,99€

Christian Kuhn: North Sea Darkness. Heyne Verlag (Paperback, Thriller & Crime) (randomhouse.de)

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