Kibler, Michael: Abendfrost

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Auf der Leseliste, weil ich aktuell die Darmstadt Krimireihe des Autors auf dem Blog vorstelle.

Darum geht’s:

Eine hochbetuchte Dame wird tot in ihrem Zimmer einer Seniorenresidenz aufgefunden. Allerdings ist die Dame nicht eines natürlichen Todes gestorben, sondern wurde wohl erstickt. Die Darmstädter Mordkommission bestehend aus Leah Gabriely und Steffen Horndeich übernimmt den Fall. Verdächtig ist die zuständige Pflegerin, aber auch die Familie der Verstorbenen gerät in den Fokus. Kurz darauf wird ein Pfleger ebenfalls ermordet und das Ermittlerteam nimmt den Alterswohnsitz nochmals gezielt unter die Lupe. Als sich dann noch feststellen lässt, dass die Dame über einen längeren Zeitraum mit Frostschutzmittel vergiftet worden ist, steht die Frage im Raum, ob sie Opfer zweier Täter:Innen geworden ist.

Meine Bewertung:

Michael Kibler erweitert seine Romanreihe um einen durchaus klassischen Krimiplot „Die tote, ältere, reiche Dame“ und doch greift dieser Roman bei seiner Ausgestaltung nicht in die traditionelle Motivkiste. Der Autor beweist, dass er sich bei seiner Themenwahl auf gründliche Recherchen stützt und immer wieder spannende Einblicke in andere Lebenswelten bietet. Die Seniorenwohnanlage und der damit verbundene Pflegeablauf werden gut geschildert. Die verstorbene Person wird mit ihren verschiedenen Charakteristika wieder lebendig und dabei nicht unbedingt zu einer wirklich beliebten Person. Wie immer bei diesem Autor sind die Charaktere aber mit gewissen Ambivalenzen ausgestattet, was insgesamt die Qualität der Figuren besonders werden lässt.  Die Storykonstruktion ist in diesem Roman deutlich komplexer, und es werden verschiedene Motive ausgebreitet. Der Roman macht aus meiner Sicht sichtbar, dass die Grundsituation für Pflegeheime herausfordernd ist und man deshalb nicht immer alle Hintergründe überprüft, wenn man den Eindruck hat, die betreute Person wirkt gut untergebracht. Alte Menschen sind gerne Opfer krimineller Machenschaften und haben davor nicht immer ausreichend Schutz. Etwas abenteuerlich wirken die Verbindungen zu Horndeichs familiärer Vergangenheit. Doch dies belastet den Plot und den damit verbundenen Spannungsaufbau nicht.

Meine Lieblingsmomente: Kommissar Richard Feller gerät in diesem Band in Kontakt mit der netten Verwaltungsdame der Seniorenresidenz und blüht deshalb wieder etwas auf. Mir gefallen diese Annäherungen, da sie dieser Figur wieder etwas Tiefe verleihen.

Mein Fazit: Michael Kiblers Krimireihe bleibt für mich eine der besten Regionalkrimireihen, die ich persönlich gelesen habe. Nicht nur, dass er immer wieder Lokalkolorit gewinnbringend für die Story einbaut, auch sein Gespür für Figurentiefe sorgt für einen hohen Charakter an Lebendigkeit in seinen Büchern. Erneut ist ihm ein unterhaltsamer und spannender Kriminalfall gelungen.

Autor:Inneninformation

Michael Kibler (geb. 1963) ist studierter Germanist und ist in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Schreiben ist für ihn eine Leidenschaft und ebenso ist er begeisterter Darmstädter. Sein schriftstellerischer Schwerpunkt sind Kriminalromane und in diesen setzt er seiner Heimatstadt ein literarisches Denkmal.

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Wertung: 🐧🐧🐧🐧🐧

Titel: Abendfrost

ISBN: 978-3-492-31386-5

https://www.piper.de/buecher/abendfrost-isbn-978-3-492-31386-5

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