Elspe: Der Schatz im Silbersee
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Das Jahr 2023 beginnt mit einem Karl May Schwerpunkt und dies hat auch damit zu tun, dass mein Jahr 2022 im Sommer von Karl May begleitet wurde. Erstmals habe ich die Festspiele in Bad Segeberg und in Elspe in einem Jahr besuchen können. Ich muss sagen es hat wirklich alles gepasst, denn in Elspe stand „Der Schatz im Silbersee“ auf dem Programm und in Bad Segeberg „Der Ölprinz“ und genau diese Stücke waren es, zu denen ich die jeweiligen Festspiele erstmals in meiner Kindheit besucht hatte. Hinzu kam die sommerliche Debatte um Winnetou, die in mir einen Drang auslöste wieder mehr Karl May Luft zu schnuppern. Beginnen wir also mit einem Blick auf die Festspielsaison in Elspe.
1996 führte mich mein Weg erstmals nach Elspe und ich erlebte als Winnetou Benjamin Armbruster, der mich durchaus beeindruckte, ebenso Rolf Schauerte als Cornel Brinkley. Somit standen danach weitere Besuche in Elspe an. 2022 gab es dann ein Wiedersehen und ich war nach der Corona-Pause sehr froh wieder live Festspiele erleben zu dürfen.
Actiongeladene Inszenierung mit überzeugenden Darsteller*Innen
Mittlerweile wird der Winnetou von Jean-Marc Birkholz gespielt, den ich nun schon zum dritten Mal in dieser Rolle live erleben durfte. Mittlerweile verkörpert er die Rolle zum zehnten Mal und ist einer meiner Lieblingsdarsteller in dieser Hauptrolle. Ich finde, dass er Winnetou eine gewisse Aura verleiht, die einem verdeutlicht, dass hier der „edle Apachen-Häuptling“ in die Freilichtbühne reitet. Ihm zur Seite steht in dieser Spielzeit Martin Krah als Old Shatterhand. Krah spielt die Rolle mit der nötigen Portion Entschlossenheit und ist eine der Stärken des Stücks.
Das Bühnenbild beinhaltet die alljährliche Westernstadt, sowie ein Tipi-Dorf, in welchem der Stamm der Utah lebt. Dieses Dorf wird später im Stück noch in Brand geraten. Die beiden Kulissen umrahmen den zentralen Felsen, aus dessen Wasser sich der Silbersee speist und der dann auch Kulisse für den Schlussshowdown ist. Das Buch zum Stück stammt wie seit Jahren aus der Feder von Jochen Bludau. Er führt unterstützt von Benjamin Armbruster auch wieder Regie.
Gegenüber der Buchvorlage gibt es, wie immer in Elspe, die ein oder andere Veränderung. So sind die beiden Tonkawa nicht ins Stück eingeplant und als Begleitung ist nur Sam Hawkens an der Seite der Blutsbrüder. Damit verschenkt Elspe aus meiner Sicht etwas Humor, versucht dies aber mit dem Banditen „Napoleon“ etwas auszugleichen. Dieser spricht mit französischem Akzent und ist immer wieder in lustige Szenen eingebunden. Auf mich wirkte diese Gestaltung jedoch etwas befremdlich und nicht wirklich zur Geschichte passend. Eine gute Leistung bot Sebastian Kolb als Cornel Brinkley. Insgesamt fand ich die Banditen bis auf Napoleon gut. Gerade die ständig neuen räuberischen Aktivitäten erinnern an den Verlauf des Romans. Eine weitere Veränderung zur Vorlage ist ein angedeuteter Flirt zwischen der Ingenieurtochter Patterson und Old Shatterhand. Dies war jedoch aus meiner Sicht gut ins Stück integriert.
Die Banditen sorgen mit ihren Handlungen dafür, dass der bestehende Frieden zwischen den Einwanderern und dem Stamm der Utah bröckelt. Deren Häuptling Großer Wolf (gespielt von einem guten Marco Kühne) muss erst davon überzeugt werden, wer die wahren Übeltäter sind. Somit kommt es zwischen ihm und Winnetou dann auch zu einem für May typischen Gottesurteil. Der rote Faden der Darbietung ist natürlich die Suche nach dem Schatz im Silbersee, die dann am Ende in einem großen Showdown am Silbersee mündet. Die Festspiele verzichten in dieser Spielzeit auf eine große Explosion und bieten aus meiner Sicht eine tolle Abwechslung, in dem es zu einer großen Schießerei kommt. Insgesamt ist der Actiongehalt in Elspe wieder gelungen und die Reitdarbietungen, inklusive Trickreiterei sind wieder toll gewesen.
Nach dem Stück habe ich erstmals die Bühnenführung gebucht. Es war durchaus interessant durch die Kulissen zu laufen, allerdings fehlte mir ein Highlight und so würde ich diese Führung nicht erneut buchen. Aber für einen Elspe-Fan wie mich gehört es auf jeden Fall einmal mitgemacht.
Fazit
Endlich wieder Festspiele und mich konnte das diesjährige Stück in Elspe wieder begeistern. Der Actiongehalt stimmte und die schauspielerischen Leistungen waren wieder richtig gut. Natürlich habe ich auch die ein oder andere kritische Anmerkung, aber dabei handelt es sich um Jammern auf hohem Niveau. Der nächstjährige Besuch ist wieder fest eingeplant! Ich kann den Besuch auch mit Kindern nur empfehlen, auch wenn es die Führung „Hinter die Kulissen“ nicht unbedingt braucht, bieten die Festspiele ein tolles Rahmenprogramm zu aus meiner Sicht guten preislichen Konditionen.
Werbung aus Liebe zum Theater
Wertung: 🐧🐧🐧🐧🐧
In der nächsten Saison wird in Elspe das Stück „Unter Geiern“ gespielt. Die Saison geht vom 17. Juni bis zum 3. September im kommenden Jahr und Ihr findet weitere Infos unter folgendem Link: https://www.elspe.de/events/karl-may-festspiele-2023-unter-geiern