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Mit ihrer aktuellen Sonderausstellung rückt die Kunsthalle Mannheim weibliche Positionen in den Fokus. Kuratorin Inge Herold hat drei Künstlerinnen in einer Ausstellung verbunden, die körperliche Erfahrungen verarbeiten. Es handelt sich um die Malerin Maria Lassnig, die Performance- und Videokünstlerin Nan Hoover und die deutsch-österreichische Fotokünstlerin Anneliese Haag. Mich hat die Schau gelockt, da ich Maria Lassnig bei einer Ausstellung in Bonn entdeckt habe und mich ihre Bilder beeindruckten. Nun bietet mir diese Sonderausstellung die Chance, mich nochmals in einem anderen Kontext auseinanderzusetzen. In Mannheim wird mir Nan Hoover weniger als Performancekünstlerin näher gebracht, vielmehr lässt die Ausstellung das malerische Frühwerk entdecken. In diesem erkennen wir surrealistische Elemente und eine Nähe zur Pop-Art. Kräftige Farben und keine klaren Kanten, dafür Farben, die sich schwingend zu bewegen scheinen. Es geht in ihrer Kunst darum, Bewegungen und Emotionalität nachzuspüren und dies überträgt sie dann auch in ihre spätere Videoarbeit. Durch den Ausgangspunkt des malerischen Frühwerks wird mir ihr Werk in seiner Entwicklung näher gebracht und diese künstlerische Bewegung wird für mich greifbar. Hände werden dabei ein beliebtes Motiv, als unsere Möglichkeit, die Welt zu ertasten.
Beeindruckt hat mich das Werk von Anneliese Hager, deren Technik mich fasziniert. Sie ist eine Pionierin der kameralosen Fotografie und arbeitete mit Lichteinstrahlung. Ihre Werke sehen aus, wie von einer Kamera erfasst, betonen die Materialität des Dargestellten. Lichtdurchlässigkeit und Fließverhalten stehen im Mittelpunkt der Bilder. Es geht um das Verhältnis von Licht und Schatten; faszinierend finde ich eine Gebirgsdarstellung, die nur in diesen Schattierungen die Natur erlebbar zu machen scheint und deren Größe betont.
Bei Maria Lassnig steht ganz klar der Körper im Fokus der Kunst. Sie stellt in ihren Werken anhand körperlicher Darstellungen Gefühle nach und kombiniert schwingende Körperdarstellungen mit kräftigen Farben. Fokus in der Schau in Mannheim sind Selbstporträts und diese strotzen neben der Gefühlswelt noch voller Ironie. Sie zeigt in ihrer Kunst auch den Willen, dass sie sich als Frau befreien möchte und ironisiert gesellschaftliche Konventionen. Das Monströse entlarvt sich in ihren Werken immer wieder mit dieser Ironie und betont zugleich die Gefahren der bezeichneten gesellschaftlichen Thematik. Im höheren Alter hat sie sich zudem humorvoll mit Vergänglichkeit auseinandergesetzt. Zudem kommentiert sie mit ihrem Werk eigene Lebensentscheidungen.
Mir hat die Ausstellung wirklich ausgezeichnet gefallen. Ich konnte Verbindungen der drei Künstlerinnen herstellen und muss sagen, dass die erklärenden Tafeln super funktionieren und mich mitnehmen ins präsentierte Werk. Besonders gelungen finde ich, dass es auch zielführende Hinweise auf die verwendeten Techniken gibt.
Weitere Infos unter: https://www.kuma.art/de/hoover-hager-lassnig
Wertung: 🐧🐧🐧🐧1/2🐧