Hillerman, Tony: Tanzplatz der Toten

#literatur #buchliebe #buchempfehlung #buchblog #bookstagramgermany #buchliebe #romane #lesenmachtglücklich #tonyhillerman #unionsverlag #tanzplatzdertoten #joeleaphorn #navajopolice #krimi #spannung #instabooks #kulturblog #supportyourlocalbookstore #buchtipp #leseliebe

Auf der Leseliste, weil mir mein Vater diese Krimireihe schon seit Jahren empfiehlt. Da ich im Jahr 2025 einen Fokus auf Krimis legen möchte passt eine Reihe mit Bezug zu den Lebenskulturen der Ureinwohner Nordamerikas richtig gut in meinen Blog.

Darum geht’s:

Leutnant Joe Leaphorn von der Navajo-Police wird zu einem Kriminalfall mit zwei verschwundenen Jungen herangezogen. Besonders an diesem Fall ist, dass es sich um zwei vermisste Jungen handelt, von denen einer ein Navajo und der andere ein Zuni ist. Normal hat Leaphorne mit letzteren keine Berührungspunkte, aber bei den Ermittlungen stößt er darauf, dass die Jungen eine große Faszination für die Zuni-Religion hatten. Leaphorne muss prüfen, ob dies etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat, oder stecken vielleicht doch geheimnisvolle archäologische Ausgrabungen dahinter?

Bewertung: 

Die Mythologie der Zuni ist eine wichtige Quelle für diesen Roman. Leaphorn ist Navajo und muss sich deshalb dieser Mythologie wie wir als Lesender erst annähern. Dies ist eine Perspektive, welche es uns als Leserschaft erleichtert in diesen Roman einzusteigen. Tony Hillerman wählt einen distanzierten Erzählstil und wahrt diese Distanz auch bei den Figurendarstellungen. Wir erleben einen Ermittler, dessen Charakter sich vor uns nicht entfaltet. Stattdessen wird Leaphorne durch seine Handlungen charakterisiert und deshalb kann der Roman auf zwei Ebenen Spannungsmomente bieten. Zum einen verfolgen wir den Kriminalfall mit großem Interesse und zum anderen wollen wir Leaphorne und die indigenen Kulturen schrittweise erfassen. Die beiden vermissten Jungen waren gute Freunde und interessierten sich für Mythologie und Archäologie. Es ist spannend zu lesen, wie in diesem Roman verschiedene Kulturen und Traditionen aufeinandertreffen. Hillerman verschweigt nicht die schwierigen sozialen Faktoren in den Reservaten Nordamerikas wie Armut oder Alkoholismus. Leaphorne agiert alleine, zeigt sich als kundiger Spurenleser und ermittelt mit großer Geduld. Durch die Ermittlungsmethoden werden zudem weitere Aspekte der Navajo-Kultur vermittelt. Diese zeigt sich im Romanverlauf unkonventionell, aber den Ermittlungsmethoden des FBI durchaus überlegen. An vielen Stellen des Buches ist zu spüren, dass der Roman in den Siebziger Jahren entstanden ist, was jedoch nicht für einen Reizverlust sorgt. Dieser Reihenauftakt ist wirklich spannend geschrieben, gewährt Einblicke in eine fremde Kultur und zeigt auch Gegensätze zu uns bekannten Welten. Hillerman beweist seine Fähigkeit für einen flüssigen Schreibstil und schöne Dialoge.

Mein Lieblingsmoment:

Mir gefällt wie Leaphorne Kontakt mit einer vermeintlich verwirrten Hippiefrau aufnimmt und mit wie viel Feingefühl der sich daraus entwickelnde Dialog gearbeitet ist.

Fazit:

Ein unterhaltsamer und gut geschriebener Reihenauftakt. Mit seinen Grundbedingungen hat dieses Buch schon viele Möglichkeiten für die weitere Entfaltung der Reihe angeboten.

Autor:Inneninformation

Tony Hillerman (1925–2008) besuchte acht Jahre lang ein Mädchen-Internat für Native Americans, kämpfte im Zweiten Weltkrieg, studierte danach Journalismus und war anschließend als Journalist und Dozent an der University of New Mexico tätig. Für seine Romane um die Navajo-Cops Joe Leaphorn und Jim Chee wurde er vielfach ausgezeichnet.

Werbung aus Liebe zum Buch

Wertung: 🐧🐧🐧🐧

Titel: Tanzplatz der Toten

ISBN: 978-3-293-20953-4

https://www.unionsverlag.com/info/title.asp?title_id=8740

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert