Herrmann, Elisabeth: Das Kindermädchen

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Auf der Leseliste, weil ich die Autorin bei einem tollen Liveauftritt während der Krimitage in Darmstadt 2023 erlebt habe und die Vernau Krimis mit ihren Fernsehverfilmungen schätze.

Darum geht’s:

Rechtsanwalt Joachim Vernau steht kurz vor der Verlobung mit der Berliner Senatorin Sigrun Zernikau, als eine ältere Dame aus der Ukraine die Familie mit dem Vorwurf konfrontiert, Zwangsarbeiterin bei den Zernikaus gewesen zu sein. Sie behauptet, dort 1943 zur Arbeit als Kindermädchen gezwungen worden zu sein. Die Zernikaus wehren sich gegen die Vorwürfe, kurz darauf wird die alte Frau tot aufgefunden. Joachim Vernau misstraut der Familie seiner Partnerin und beginnt zu ermitteln, wobei er seine Beziehung riskiert.

Bewertung: 

Elisabeth Herrmann präsentiert uns mit Joachim Vernau einen spannenden Protagonisten, dessen Zwiespalt zwischen Tätigkeit als gut bezahlter Anwalt und Gerechtigkeitsstreben ihn sogleich spannend macht. Während einer Lesung des neuesten Romans der Reihe in Frankfurt erklärte Herrmann, Ziel der Buchreihe sei durchaus, dass gesellschaftliche Themen in ihr verhandelt werden. Im Auftaktroman wählt sie mit dem Thema „Zwangsarbeit in der NS-Zeit“ ein nicht oft behandeltes, und deshalb war es auch schwer, das Buch an einen Verlag zu bringen. Herrmann hat dafür umfassend recherchiert und die Ergebnisse in eine spannende Story mit tollem Figurenensemble eingebunden. Joachim Vernau erhält bei seinen Ermittlungen Unterstützung seiner ehemaligen Partnerin Marie-Luise. Die Beiden bleiben über den Roman hinweg eigentlich ein Nicht-Paar, agieren wie Katz und Maus und sind doch eng verbunden. Aus dieser Pärchensituation zieht das Buch viele humorvolle Szenen. Herrmann ist die Ausgestaltung ihrer Figuren wichtig, es sollen für die Leserschaft immer die persönlichen Geschichten ihrer Figuren aufscheinen. Dies ist im ersten Band der Reihe hervorragend gelungen. Die Familie Zernikau wird mit ihrer Geschichte ausgebreitet, und die unterschiedlichen Charaktere wählen verschiedene Vorgehensweisen. Die Krimihandlung ist spannend geschrieben und erzählt. Aus den Figurenkonstellationen und der thematischen Brisanz hat Herrmann einen wunderbaren Roman gestrickt. Die Zernikaus werden als alter Landadel geschildert, ohne dass sie überstilisiert werden. Die Mischung aus Spannung und Humor ist unterhaltsam, und die Hintergründe offenbaren sich erst zum Ende. Der flüssig zu lesende Reihenauftakt macht Lust auf mehr, und die Reihe soll auf zehn Bände ausgelegt sein.

Mein Lieblingsmoment:

Joachim Vernau wird im Roman zu Hause überfallen und ist danach sichtlich lädiert im Gesicht. Da er seiner Freundin nicht mitteilen möchte, dass er weiterhin in der Angelegenheit ermittelt, erfindet er abstruse Ausreden.

Fazit:

Der Reihenauftakt ist wirklich richtig gut gelungen, und der Krimi hat mich begeistert. Bei solch tollen Buchvorlagen wundert der Erfolg der Fernsehverfilmungen nicht und Jan Josef Liefers ist nach dem Lesen eine passende Besetzung für Vernau. Ich freue mich auf die weiteren Bände und spreche eine klare Empfehlung aus.

Autor:Inneninformation

Elisabeth Herrmann (geboren 1959) studierte Journalismus und war zunächst beim RBB tätig. Sie hat mehrere Preise gewonnen und mit „Das Kindermädchen“ gelang ihr der Durchbruch. Viele ihrer Krimis wurden verfilmt.


Werbung aus Liebe zum Buch

Wertung: 🐧🐧 🐧🐧 1/2🐧

Titel: Das Kindermädchen

ISBN: 978-3-442-46455-5

https://www.penguin.de/buecher/elisabeth-herrmann-das-kindermaedchen/taschenbuch/9783442464555

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