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Mit „Die Stunde der Hyänen“ erhält die Berlin Noir Reihe von Johannes Groschupf einen neuen Roman. Dieses Buch hat er im März bei den Krimitagen in Darmstadt vorgestellt und mich stark beeindruckt. Konsequent setzt dieses Buch die Stilistik der anderen beiden Berlinromane des Autors fort, die ich ebenfalls schon auf dem Blog besprochen habe.
In Berlin werden Luxuskarossen angezündet und die Berliner Autofahrer:Innen fühlen sich in ihrer Angst vor den Anschlägen alleingelassen. Deswegen formiert sich eine Bürgerwehr. Die junge Polizistin Romina Winter soll helfen, die Serie an Bränden aufzuklären und streift deshalb nachts durch die Straßen Berlins. Ein Bulli beginnt zu brennen, der darin hausende Radek kann dem Brand nur mit schweren Verletzungen entkommen. Der Brandstifter wird von ihm erkannt, doch er gibt keine Hinweise an die Ermittlungsbehörden. Stattdessen sieht er sich als Überlebenden eines Wunders, den dieses Erlebnis geläutert hat. Romina möchte die Brände aufklären, trifft dabei auf die Journalistin Jette und versucht gemeinsam mit ihr, die mysteriösen Taten aufzuklären. Der Täter lebt in einer religiösen Sekte, ist dort unglücklich verliebt. Britta heißt seine große Liebe, die ihm jedoch nicht gehören kann, denn sie gehört den Jüngern.
Johannes Groschupf verknüpft in diesem Roman zwei dramatische Geschichten miteinander. Zum einen blicken wir in das Innere einer religiösen Sekte und ihrer Funktionsweise. Zum anderen bekommen wir die Erweckungsgeschichte von Radek erzählt. Die Geschichten werden schnell miteinander verknüpft und laufen in einer gelungenen Gesamtkomposition aufeinander zu. Groschupf skizziert ein Berlin, das sich als ein Ort mit Erpressung und Missbrauch präsentiert. Die darin agierenden Figuren müssen gegen die aufziehenden Dämonen kämpfen, mit seelischem Missbrauch umgehen und moralische Werte verteidigen oder finden. Der Autor schafft dies in einem pointierten Stil, dessen geschilderte Grausamkeiten sich deshalb noch besser bei den Leser:Innen entfaltet. Spannung erzeugt dieser Krimi nicht über seine Tätersuche, sondern damit, dass man gespannt darauf blickt, welche Taten noch folgen und welche Hintergründe sich noch offenbaren. Zugleich ist dieses Buch eine besondere Berlinstudie, die es schafft, in verschiedene Milieus einzutauchen.
Fazit
Mit diesem Buch hat mich Johannes Groschupf abermals richtig überzeugen können. Die Story hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Die Hintergrundstory zum Täter baut Spannung auf, die wirr daher kommende Erweckungsgeschichte um Radek verknüpft sich dann gezielt und sorgt für eine wunderbare Gesamtkomposition. Ich fand diesen Krimi stärker als die beiden Vorgänger und kann dieses Buch Fans literarischer Krimikost nur wärmstens empfehlen.
Autor:Inneninformation
Johannes Groschupf (geb. 1963) studierte Germanistik, Anglistik und Publizistik. Seit 1999 ist er als Schriftsteller tätig und veröffentlicht vor allem Kriminalromane. Für seinen Roman „Berlin Prepper“ wurde er 2019 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet.
Werbung aus Liebe zum Buch
Wertung: 🐧🐧🐧🐧1/2🐧
Johannes Groschupf: Die Stunde der Hyänen
ISBN: 978-3-518-47300-9
Die Stunde der Hyänen. Buch von Johannes Groschupf (Suhrkamp Verlag)