Filmkritik: Long Riders

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Die Starbuck Buchreihe von Matt Braun widmet sich berühmten Revolverhelden und Verbrechern. Eine Geschichte widmet sich der James-Bande um die Gebrüder Jesse und Frank. Die beiden berühmten Verbrecher galten in ihrer Heimat Missouri als eine Art Robin Hood und konnten ihre Verfolger vor allem aufgrund der Verbündeten von Ort lange von sich fernhalten. Über die Bande wurden einige Filme gedreht und einen möchte ich am heutigen Tag vorstellen. Der Film aus dem Jahr 1980 bemüht sich darum, die historischen Begebenheiten so genau wie möglich zu erfassen; dies beginnt schon bei der Kostümausstattung. Die James-Younger-Bande entsteht aus dem verlorenen Bürgerkrieg der Südstaaten heraus. Jesse James (gespielt von James Keach) und sein Bruder Frank (Stacy Keach) verbünden sich mit den Younger Brüdern Cole (David Carradine) und Jim (Keith Carradine) und verüben Eisenbahn- und Banküberfälle. Der Film steigt inmitten ihrer Hochphase ein und widmet sich gezielt der Jagd der Pinkerton-Detektive. Durch diesen Fokus erfahren wir viel über die privaten Hintergründe der Banditen und können den Hass der Südstaaten auf die Sieger des Nordens nachspüren, welcher die Bande im Süden quasi zu Helden werden lässt. Der Film ist keine schwarz-weiße Figurendarstellung; die harte Vorgehensweise der Banditen wird genauso wie das nicht immer moralisch einwandfreie der Pinkertons. Walter Hill dreht diesen Film und ist dabei von James Keach unterstützt worden. Es ist eine starke Entscheidung, dass die meisten Brüderpaare im Film auch von Brüdern gespielt werden. Jedoch muss man feststellen, dass diese Besetzung nicht immer der schauspielerischen Qualität entspricht. Die Brutalität der Zeit ist trotzdem greifbar, ebenso die sich immer wieder anbahnenden Streitigkeiten innerhalb der Bande. Mich hat der Film von Beginn an für sich eingenommen, da er eine raue Männerwelt zeigt, ohne all den psychologischen Hintergründen nachgehen zu wollen. Hier regeln Männer ihre Angelegenheiten mit der Waffe. Dieser Film macht keinen Hehl aus der Brutalität dieser Zeit und ich finde ihn gerade deshalb gelungen, da hier niemand glorifiziert wird. Nachteil ist, dass man sicherlich etwas Zeit braucht, um sich dem sparsamen Plot, der außerdem mit wenigen Dialogen auskommt, anzunähern.

Fazit:

Für mich ist dieser Film aufgrund seiner Bildästhetik auf jeden Fall ein gelungener Genrebeitrag. Walter Hill zeigt die rauen Männer dieses durchaus brutalen Lebens im Westen, ohne irgendetwas glorifizieren zu wollen. Die James-Younger-Bande ist in diesem Film keine Heldenbande, ebenso wenig trifft dies auf die Pinkerton-Detektive zu. Stattdessen erleben wir ein brutales Aufeinandertreffen, welches nicht an Blut und actiongeladenen Sequenzen spart. Für mich ist dieser Spätwestern ein guter Genrebeitrag zum Leben der berühmten Verbrecher.

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Wertung: 🐧🐧🐧🐧

THE LONG RIDERS (1980) | Official Trailer | MGM (youtube.com)

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