Die Antilopen Gang: Alles muss repariert werden

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Die Antilopen Gang bestehend aus den Herren Koljah, Panik Panzer und Danger Dan feiert ihr 15-jähriges Bestehen mit dem neuen Album „Alles muss repariert werden“. Das Album ist eine Mischung aus Deutschrap und Punk.

Der Song „Nichts für immer“ strotzt vor Melancholie und hinterfragt feststehende Begriffe wie „sich treu zu bleiben“ und wie schwierig es ist, mit feststehenden Überzeugungen durchs Leben zu gehen. Piano- und Streichinstrumentenklänge untermalen das Lied, und ich würde es als Opener für nachdenkliche und mutige Songs sehen, die sich auf diesem Album finden. Ebenfalls wenig Hoffnung machend ist der Song „Traumtänzer und Schönmaler“, der die Realität als krassen Einfall in naive oder utopische Vorstellungen ausmacht. 

Mein Lieblingssong ist definitiv „Oktober in Europa“. Darin geht es um den bedrohten Alltag von Jüdinnen und Juden. Mutig ist vor allem, dass sich die Band deutlich gegen einen linken Antisemitismus wendet und auch die Enttäuschung über diesen nicht versteckt. Es scheint sich alles sogar als „Irrgarten“ zu präsentieren, der die Geschichte tragischerweise verdrängt. Veredelt wird dieses Lied durch eine Zusammenarbeit mit Sophie Hunger.

Die Punkseite der Platte wird unter anderem von „American Fitness am Hermannplatz“ repräsentiert. Dieser Song hat durchaus Humor, ebenso wie „Ich helfe nicht bei Umzügen“ und geht textlich wenig in die Tiefe. Gelungen finde ich auch die Lieder „Netter Nachbar“ und „Das Leben ist schön“. In beiden Songs erleben wir pointierte Ironie. Im Sinne der Punk-Attitüde steht der Song „Oberbürgermeister“ exemplarisch, der aus meiner Sicht viel kluge Ironie enthält und tatsächlich der „öffentlichen Person Bürgermeister“ einen humorvollen Spiegel vorhält.

Es ist auf diesem Album nicht immer klar zu trennen, was einen ernsthaften Charakter hat. Eine Ausnahme stellt auf jeden Fall der Song „Rannte der Sonne hinterher“, in dem der Tod des verstorbenen Torsun Burkhardt (Band Egotronic) verarbeitet wird. 

Fazit:

Dieses Album ist ein bunter Strauß, der bei mir mit jedem Hören mehr Gefallen hervorgerufen hat. Ich bin kein Deutschrap-Fan, sondern habe die Band wegen der herausragenden Solotour von Danger Dan in den Fokus genommen. Ich wurde dabei nicht enttäuscht und spreche deshalb eine Empfehlung aus, wenn man nicht nur in schwermütige Musik abtauchen möchte.

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Wertung: 🐧🐧🐧🐧

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