„Der Pinguin sucht das Glück“ ist eine philosophische Geschichte über den Lebenssinn und das zu findende Glück. Ein kindlich anmutender Pinguin konfrontiert die Erwachsenenwelt mit Nachfragen und sucht einfache Antworten. Hierzu hat Sophie Greve tolle Illustrationen geschaffen.
Die Bücher mit Pinguin-Bezug gehen mir wohl so schnell nicht aus und vor allem in Kinderbüchern sind Pinguine beliebte Figuren. Aber warum auch nicht, oder hat irgendjemand daran Zweifel, dass es wirklich süße Tiere sind? Stefan Beuse und Sophie Greve haben dies zumindest nicht angezweifelt und haben für ihr philosophisches Kinderbuch „Der Pinguin sucht das Glück“ auch Pinguine als Protagonisten gewählt. Und auch meine Pinguinschar macht sich nun Gedanken darüber, wie man erwachsen wird.
Um was geht es?
Ein kleiner Pinguin lebt auf einer Insel und erfreut sich seines Lebens und der tierischen Freunde. Irgendwann muss jedoch auch er wie alle anderen Pinguine zum Flughafen, um den Weg in die Welt anzutreten und arbeiten zu gehen. Zu Beginn ist er motiviert alles Wichtige zu lernen, doch es gestaltet sich nicht einfach. Ein Blick in die Welt der Pinguine lässt ihn zunehmend an der Sinnhaftigkeit zweifeln. Was ist es was ein glückliches Leben ausmachen sollte und ist Geldverdienen dabei ein höchst wichtiger Faktor?
Mein Eindruck vom Buch
Das Kinderbuch „Der Pinguin sucht das Glück“ setzt auf keine klassische Handlung, sondern möchte Lebensratschläge vermitteln. Es ist nicht einfach kindgerechte Antworten auf Fragen des Lebens zu geben. Die Idee der Tiermetaphorik dient dazu diese Kinderperspektive einzunehmen. Das Buch gliedert sich in kurze Kapitel, deren Titel ankündigen, was auf den nächsten Seiten passiert und benutzen hierbei Worte, welche einen Karrierelebensweg beschreiben könnten. Symbolisch wird unser Wirtschaftssystem mit seiner Bedeutung für das gesellschaftliche Zusammenleben dargestellt. Demgegenüber stellt sich der kleine Pinguin mit seiner kindlichen Naivität. Sein beschauliches Inseldasein hat ihn immer glücklich gemacht und die Argumente eines älteren Pinguin überzeugen ihn nicht vom Gegenteil. Mit Fragen entlarvt er das Leben als vermeintliches Hamsterrad, welches nicht den nötigen Raum für Glück lässt.
Ein oftmals genannter Aspekt ist die Frage, ob man die passenden Socken zu seinem Anzug trägt und dies kann man auch darauf beziehen, dass man sich für den passenden Lebensweg entscheiden muss. Niemand solle sich in ein Korsett zwingen lassen. Der kleine Pinguin fungiert als kindliche Identifikationsfigur und dies führt bei mir auch zu einem Problem mit dem Buch. Mir persönlich wirkt die Gegenüberstellung der Lebensmodelle zu platt. Die Kritik am Lebensstil erfolgreicher Geschäftsleute sollte nicht so eindeutig dargestellt werden, denn dies schwächt aus meiner Sicht auch die Botschaft des Buches.
Dies ist kein klares Abraten vom Buch, denn die aufgeworfenen Fragen des kleinen Pinguins sind durchaus auch mit Kindern zu besprechen und treten beim Heranwachsen auf. Dies zu behandeln gelingt dem Buch und die tollen Illustrationen von Sophie Greve setzen ein richtiges Highlight. Damit gelingt eine kindgerechte Darstellung, der Altersempfehlung ab acht Jahren angemessen.
Stefan Beuse und Sophie Greve:
Der Pinguin sucht das Glück
Hanser Verlag
ISBN: 978-3-446-26426-7
Preis: 14,00€
Wertung: 🐧🐧🐧
https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/der-pinguin-sucht-das-glueck/978-3-446-26426-7/