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Mit dem heutigen Tag beginnt eine kleine Relaunch-Phase meines Blogs, die von inhaltlichen Veränderungen und neuen Kategorien geprägt ist. Passenderweise gebe ich dies am heutigen Welttag des Buchs bekannt. An der ein oder anderen Stelle wurde der Blog in den vergangenen Tagen überarbeitet, weitere Bereiche werden noch folgen. Ich möchte Euch mit meinen Posts in den nächsten Tagen die neuen Strukturen und inhaltlichen Neuerungen präsentieren. Ich hoffe, dass Euch der Blog weiterhin gefällt und ihr Euch hier zurechtfindet.
Da Bücher seit Beginn des Blogs das Zentrum bilden, starte ich mit dem Welttag des Buchs. Für diesen Anlass habe ich mir eine besondere Buchrezension vorgenommen und stelle Euch eines meiner liebsten Kinderbücher der vergangenen Jahre vor. „Land of Stories – Die Suche nach dem Wunschzauber“ ist Auftakt einer aus meiner Sicht besonderen Kinderbuchreihe. Ich erachte es als passend für den Welttag des Buchs, da dieses Buch von Geschichten und unserem Verhältnis zu diesen handelt. Geschrieben wurde die Reihe von Schauspieler Chris Colfer, einigen bekannt aus der Serie „Glee“. Die Serie handelt von einer Reise in eine Welt, die von den uns allen bekannten Märchenfiguren bevölkert ist.
Um was geht es:
Die Zwillinge Alex und Connor haben den Tod ihres Vaters verarbeiten müssen und leben nun mit ihrer Mutter alleine zusammen. Letztere muss als Krankenschwester viel arbeiten, um die Familie über Wasser zu halten, weshalb die beiden Kinder viel alleine sind. An ihrem Geburtstag müssen sie auf ihre Mutter wegen eines Schichtwechsels verzichten und erhalten stattdessen Besuch von ihrer Großmutter. Von ihr bekommen sie ein Märchenbuch geschenkt. Alex liebt es, in diesem Buch zu blättern, stellt dann jedoch fest, dass dieses Buch zu leuchten beginnt und in ihm Sachen verschwinden. Connor merkt, dass seine Schwester irgendetwas entdeckt zu haben scheint. Alex wagt es, sich in das Buch hineinzustürzen, und Connor folgt ihr. Auf diese Weise landen die Zwillinge in einer fremden Welt, die von Märchenfiguren wie Rotkäppchen oder Dornröschen bewohnt wird. Die Zwillinge realisieren, dass sie in der Welt der Märchenfiguren ihrer Kindheit gelandet sind. Aus dieser Welt, so erfahren sie, können sie nur über einen Wunschzauber wieder zurück in ihre Welt reisen. Die Herausforderung besteht darin, dass verschiedene Dinge in der Märchenwelt gesammelt werden müssen, um den Wunschzauber zu aktivieren. Auf das Geschwisterpaar wartet eine abenteuerliche Reise durch die Märchenwelt, auf der sie auch etwas über die eigene Familiengeschichte erfahren.
Mein Leseeindruck:
Die geschilderte Welt von Chris Colfer zieht mich sofort in ihren Bann. Dies gelingt vor allem dadurch, dass diese Märchenwelt mit meinen eigenen Lese- und Kindheitserinnerungen an die Märchenwelt spielt und zugleich jedwede bekannte Disney-Umsetzung in die Schilderungen integriert. Es werden mir bekannte Motive und Figuren aufgegriffen und mit modernen Attributen versehen. Sicherlich hat jeder in seiner Kindheit davon geträumt, die Figuren der Märchen zu treffen oder ihnen bei Abenteuern unterstützend zur Seite zu stehen. Alex ist das junge Mädchen, welches nun genau diesen Traum ausleben darf. Zugleich erfüllt diese Buchreihe die Funktion, dass die Fragen nach dem weiteren Leben der uns bekannten Märchenfiguren beantwortet werden. Intertextualität, also die Bezüge zu anderen Texten, ist ein entscheidendes Thema des Buchs, auch wenn dies natürlich nicht auf der primären Ebene die kindliche Zielgruppe anspricht.
Colfer verbindet die uns bekannten Motive der Märchenwelt mit neuen Aspekten, vor allem verleiht er den Figuren des magischen Landes mit neuen Eigenschaften und Attributen eine spannende Modernität. Zudem verschränkt er die Welt der Gebrüder Grimm mit jener der Interpretationen durch Disney und holt somit seine Leser:Innen auf verschiedenen Ebenen ab. Besonders in Erinnerung bleiben Rotkäppchen und der Froschmensch, außerdem Jack der Riese und Goldlöckchen. Rotkäppchen und Goldlöckchen verbindet eine besondere Hintergrundgeschichte und diese nimmt Rotkäppchen die Naivität, welche aus der eigentlichen Märchenvorlage erscheint. Insgesamt werden die Märchenfiguren mit menschlichen Charaktereigenschaften versehenen und Handlungsmotivationen gezeigt, mit denen ihre uns bekannte Übermoral entzaubert wird. Doch gerade dieser literarische Kniff macht die Figurenwelt sympathisch. Ebenfalls gelungen ist, dass Colfer die weiblichen Figuren in den Fokus rückt und deren Märchengeschichten fokussiert aus weiblicher Perspektive betont. Der gewählte Stil von Colfer passt zur geschilderten Welt, er wechselt zwischen fantasievollen Landschaftsbeschreibungen, pointierten und mit Ironie versehenen Figurenschilderungen, sowie pointierter Actiondramatik.
Die Zwillinge sind wunderbare Hauptfiguren, unterschiedlich in ihren jeweiligen Charaktereigenschaften und damit ein starkes Team. Alex ist fleißig, jedoch in der Schule isoliert, da sie als Streberin gilt. Sie fühlt eine Lücke in ihrem Leben, die über die Abwesenheit des Vaters hinausgeht. Connor hingegen ist kein guter Schüler, schläft im Unterricht ein und erzeugt seine Beliebtheit mit seinen flotten und humorvollen Sprüchen. Die Beiden sind jedoch durch ein starkes Band verbunden und sind bei ihrem Abenteuer stetig bereit, alles für den jeweils anderen zu tun. Während des Abenteuers profitieren die Zwillinge von ihren unterschiedlichen Stärken. Alex ist verträumt, aber genauso wissbegierig und lässt sich durch ihre Neugier treiben, ist mit ihrer Faszination und Aufmerksamkeit eine Hilfe. Connor hingegen ist durchgehend mutig, rational und geht die Herausforderungen pragmatisch an.
Die geschilderte Welt und das darin zu erlebende Abenteuer lebt von der Darstellung verschiedener Königreiche und der dadurch stattfindenden Verschränkung der Märchenwelten. Für die Rückkehr in ihre Welt benötigen die Geschwister die Zutaten des Wunschzaubers und müssen den Märchenfiguren geliebte Gegenstände entwenden. Die Spannung nimmt zu, da nicht nur die beiden Kinder nach dem Zauber streben, sondern ebenfalls die böse Königin. Es müssen verschiedene Aufgaben gelöst werden, und bei ihrer Reise entdecken die Zwillinge, dass diese Welt von Geschichten ihres Vaters und der Großmutter durchzogen ist. Somit ist die Geschichte nicht von einem Gefühl des Verlorenseins geprägt, sondern die magische Welt sorgt durchaus für ein gewisses Gefühl der Zugehörigkeit. Diese Ambivalenz macht ebenfalls eine Stärke des Buchs aus.
Fazit:
Der erste Band der Reihe „Land of Stories“ von Chris Colfer ist für mich eine bunte Explosion an guten Ideen. Wir unternehmen gemeinsam mit den Zwillingen Alex und Connor eine Reise in die Märchenwelt und erleben uns bekannte Märchenfiguren in ganz anderen Kontexten. Die Zwillinge ergänzen sich gut und bieten für ihre Leserschaft ein breites Identifikationspotenzial. Wir fallen mit den beiden Hauptfiguren in eine toll geschilderte Märchenwelt. Colfer gelingt es, unsere eigenen Erinnerungen an Figuren der Kindheit zu wecken und zugleich neue Elemente wunderbar einzufügen. Magie und Abenteuer durchfluten die Geschichte, und wir sind nah dran an den Helden und ihrer Reise. Spannend und humorvoll erleben wir den Kampf gegen die böse Königin und lernen viel über die Familiengeschichte der Zwillinge. Es ist ein wunderbarer Auftakt in diese märchenhafte Reihe. Für mich ist dieses Kinderbuch für geübte Leser:Innen ab zehn Jahren auch ein Buch für alle Altersklassen, denn es spricht die jeweiligen Gruppen auf verschiedenen Ebenen an. Es ist ein wunderschönes Buch, passend zum Welttag des Buchs.
Autor:Inneninformation
Chris Colfer ist Schauspieler und Autor. Bekannt wurde er durch die Serie „Glee“, für die er unter anderem mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Alle »Land of Stories«-Bände haben es auf die „New York Times-Bestsellerliste“ geschafft.
Werbung aus Liebe zum Buch
Wertung: 🐧🐧🐧🐧🐧🐧
Titel: Land of Stories Band 1 – Die Suche nach dem Wunschzauber
ISBN: 978-3-7373-5632-9