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Die Romane von Agatha Christie sind absolute Krimiklassiker und die Jugendversionen ihrer Geschichten haben mich in der Bücherei meiner Jugend dem Krimigenre zugeführt. Im Fernsehen habe ich die beiden bekannten Protagonist:Innen Hercule Poirot und Miss Marple natürlich ebenfalls kennengelernt. Kurz gesagt, die Krimis der Meisterautorin begleiten mich schon eine ganze Weile und ziehen nun auch auf den Blog. Der anlassgebende Punkt ist mein bald anstehender Bloggeburtstag, den ich mit einem besonderen Thema feiern möchte. Die kommenden Tage sind Teil eines Krimimonats, den ich rund um die Krimitage in Darmstadt gestalte. Diese Krimitage habe ich im vergangenen Jahr kennenlernen dürfen und habe mir für dieses Jahr vorgenommen, diese Veranstaltung an drei Abenden zu begleiten und deshalb einen Krimimonat auszurufen.
Agatha Christie soll mit ihren Krimiklassikern einen festen Platz in meiner Kategorie Spannung erhalten.
Ich bespreche somit in meinem heutigen Post ein erstes Buch von Agatha Christie und natürlich nehme ich mir dabei, den ersten Fall des Meisterdetektivs Hercule Poirot vor. 1920 hat Christie ihrem Helden mit dem Roman „Das fehlende Glied in der Kette“ seinen ersten Einsatz beschert und im Atlantik Verlag erscheinen die Romane nun als Reihe.
Der Roman entführt uns auf ein englisches Landgut. Dort verstirbt die wohlhabende Mrs. Emily Inglethorp und schnell wird ihr Mann Alfred des Giftmordes verdächtigt. Doch nicht nur er könnte vom Tod und dem daraus folgenden Erbe profitieren. Ebenso könnten die Stiefsöhne oder die Haushälterin die Mörderinnen sein. Erzählt wird die Geschichte von Arthur Hastings einem Freund des belgischen Meisterdetektivs Hercule Poirot. Letzterer hält sich durch Zufall in der Gegend des Mordes auf und wird gebeten bei den Ermittlungen zu unterstützen. Alle Bewohner:Innen des Landguts werden gründlich befragt, Details in den Zimmern in Augenschein genommen und fleißig Motive betrachtet. Wird Hercule Poirot das fehlende Glied in seiner Beweiskette finden und den/die Täter:In offenbaren?
Die Krimihandlung zeigt uns ein Figurenensemble, bei dem jeder kurzzeitig in das Radar der Verdächtigung gelangt, alle haben ihre eigenen Motive, um den Tod der bis dato glücklich lebenden Mrs. Inglethorp herbeizuführen. Der Romanaufbau zeigt diesen schnell als nur am Erbe interessierten Liebhaber, befördert durch Verdächtigen aus dem Familien- und Freundeskreis der Toten. Hastings bittet Poirot um Aufklärung und muss erkennen, dass er den Gedankensprüngen seines Freundes nicht immer folgen kann. Christie setzt den Fokus auf den Ermittlerblick und doch bleiben die durch Poirot entdeckten Details oft rätselhaft. Es gelingt nur schwerlich die vielen Hinweise miteinander zu verknüpfen, erst durch die Offenbarungen des Meisterdetektivs webt sich das Netz an Beweisen zu einem Ganzen. Dies ist wirklich gut konstruiert und wirkt nachvollziehbar. Die Charaktere entfalten sich und ergeben eine durchaus spannende familiäre Situation. Alle Figuren zeigen sich in ihrem Verhalten ambivalent und können sich somit einer Verdächtigung nicht erwehren. Die vielen Hinweise auf mögliche Täterspuren werden geschickt verpackt, sogar Bilder der Räumlichkeiten sind dem Text zu entnehmen, sodass die Möglichkeit des Miträtselns immer gegeben ist.
Hercule Poirot wird in den Schilderungen seines Freundes Hastings als eigenwilliger, jedoch immer vornehm und höflicher Ermittler geschildert. Seiner Scharfsinnigkeit kann man nicht immer gänzlich folgen, da er ab und an verschwindet und bestimmte Erkenntnisse zunächst für sich behält. Schnell gerät man in einen Lesefluss, denn Christie versteht ihr schriftstellerisches Handwerk und man folgt dem Romangeschehen gerne. Mit diesem ersten Band weiß man die Qualität der Christie Romane sofort zu schätzen und freut sich auf weitere Abenteuer mit dem Meisterdetektiv.
Fazit
Das erste Hercule Poirot Abenteuer zeigt auf, was die Krimis von Agatha Christie so besonders macht, eine interessante und verschrobene Ermittlerfigur, ein breites mögliches Täterfeld und eine detailverliebte Jagd nach der Auflösung des Kriminalgeschehens. Ein schön zu lesender Krimiklassiker.
Autor:Inneninformation
Agatha Christie (1890-1976) wurde durch die ihre große Anzahl an Kriminalromanen und ihren berühmten Figuren Hercule Poirot und Miss Marple erfolgreich. Die Weltauflage ihrer Bücher soll bei über 2 Milliarden liegen und damit gehört sie zu den erfolgreichsten Autor:Innen der Literaturgeschichte. Ihre Werke sind Kanon der Kriminalgeschichten und zeichnen sich dadurch aus, dass sie Fokus auf die Enträtselung der geschehenen Taten legen.
Werbung aus Liebe zum Buch
Wertung: 🐧🐧🐧🐧
Agatha Christie: Das fehlende Glied in der Kette
ISBN: 978-3-455-65052-5
Das fehlende Glied in der Kette – Hoffmann und Campe (hoffmann-und-campe.de)