Keller, Judith: Wilde Manöver
Man darf die Idee dieses Romans durchaus als spannend bezeichnen und zugleich ist diese Feier des Verweigerns von Eindeutigkeit eine zu hohe Bürde für den Roman.
Der Kulturblog
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Man darf die Idee dieses Romans durchaus als spannend bezeichnen und zugleich ist diese Feier des Verweigerns von Eindeutigkeit eine zu hohe Bürde für den Roman.
Mareike Fallwickl beweist in diesem Roman erneut, welch tolle Autorin sie ist. Die Idee der stillen Revolution, die zugleich offenbart, dass Carearbeit ein wesentlicher Faktor für unsere Gesellschaft ist und ein breit angelegter Protest uns ins Chaos stürzt, ist äußerst gelungen.
Lydia Lewitsch hat einen starken Roman vorgelegt, der sich einem zeitgenössischen Thema widmet. Wie viel Zeit sollte Arbeit im Leben einnehmen, ab wann ist die Balance nicht mehr vorhanden und gesundheitlich schädlich?
Jana Scheerer widmet sich mit diesem Text einem alles andere als einfachen Thema. Rassismus aufgrund kommunikativer Fehlinterpretationen oder falscher Wortwahl ist ein brandaktuelles Thema.
Gianna Molinari widmet sich in ihrem 2023 bei Aufbau erschienenen Roman „Hinter der Hecke die Welt“ den Themen des Wachstums und Verschwindens in verschiedenen Facetten, aber durchaus mit dominierendem Bezug zu all den Transformationsentwicklungen, wie sie uns aktuell vor Herausforderungen stellen.
Theresa Prammer ist für mich eine richtige Entdeckung der Darmstädter Krimitage, denn nur aus der Vorschau oder aufgrund des Klappentextes hätte ich wahrscheinlich nicht zu ihren Büchern gegriffen. Die Romane sind wunderbar konstruiert und der flotte Schreibstil sowie die intensive Ausarbeitung der Figuren machen aus den Geschichten eine lebendige und unterhaltsame Leseerfahrung.
Seit Langem habe ich nun mal wieder einen Text von Frank Goosen gelesen und das Buch hat mich schnell in seinen Bann ziehen können. Förster ist eine gut gewählte Figur, um beobachtend Geschichten zu erzählen. In diesem Buch gelingt es Goosen, die Lebensrealität von Teenagern aufzuzeigen und zugleich die Welt eines Jugendfußballtrainers treffend darzustellen.
Fußball ist Volkssport Nummer eins und nach der Lektüre dieser drei Monologe von Thomas Brussig gibt es daran auch keine Zweifel. Seine Ich-Erzähler wissen darum, dass man mit König Fußball alles erklären kann. Gut beobachtet lässt Brussig Männerstimmen hörbar werden, die alles in sich vereinen, mit was sich der klassische Mann als Fußballfan heute herausgefordert sieht.
Die Hauptfigur gibt der Reihe ihre Besonderheit und die Schilderungen der Tauchsequenzen sind wirklich äußerst gelungen. Die Reihe überzeugt mit ihrer an Filme erinnernden Ästhetik und reichhaltiger Action.
In meinem heutigen Post möchte ich ihren ersten Roman „Das flüssige Land“, erschienen 2019 bei Klett-Cotta vorstellen, mit dem sie damals für den Deutschen Buchpreis vorgeschlagen war. Der Roman zeigt auf, wie Edelbauer Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft in ihrem Schreiben miteinander verschränkt.