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Auf der Leseliste, weil ich von diesem Buch viele positive Rezensionen gelesen habe und die Struktur des Buches interessant wirkt.
Darum geht’s:
Der Roman erzählt zwei Wettkampftage eines Frauenboxturniers. Abwechselnd erfahren wir die Hintergrundgeschichten verschiedener Boxer:Innen. Die Geschichte gliedert sich in Boxduelle und erzählt immer die Lebensgeschichten der jeweiligen Kontrahent:Innen. Die Duelle werden bis zum Endkampf geschildert, blicken auf das jeweilige Leben zurück und voraus.
Ein fremdbestimmtes Leben kann wunderbar sein. Aber es kann auch kitschig, dumm und dramatisch werden. Ein Stück, bei dem Gott Regie führt, ist für viele Menschen die erste Wahl.
Bullwinkel, Rita: Schlaglicht 2024, Aufbau Verlag, S.154.
Bewertung:
Der Roman überrascht mit seiner Ausgestaltung. Die Kapitel sind nach den Boxkämpfen eines Turniers benannt und erzählen die Hintergrundgeschichten der Gegner:Innen. Man erhält Einblick in die Gedankenwelt der Athlet:Innen und Perspektiven aus ihrem Umfeld. Nie gibt es einen direkten Dialog zwischen den Figuren. Wir erfahren die Gründe, warum die jungen Frauen in den Ring steigen, doch ausgehend davon erfahren wir ebenfalls den weiteren Lebensweg. Es wird dargestellt, wie mit Lebenszielen verfahren wird und wie man an diesen scheitern kann. Es wird aber auch beschrieben, ob die Boxerfahrungen Nachwirkungen mit sich bringen. Großartig am Geschilderten sind die sprachlichen Bilder, welche Bullwinkel für die Kämpfe findet. Die Beschreibungen des Körpers kommen ohne Sexualisierung aus und betonen die Funktionalität des Körpers und geben Einblick in das Körperverständnis der Protagonist:Innen. Boxen ist im Roman Teil von Selbstfindungsprozessen. Zugleich durchzieht Gewalt den Text, nicht nur im Ring, sondern auch im Leben der Frauen und dies sowohl physisch als auch psychisch. Der Romantitel betont, dass die Protagonist:Innen immer wieder „Schlägen“ ausgesetzt sind und diese in ihren Lebensgeschichten verarbeiten müssen. Der Roman ist als Montage angelegt, und ich finde ihn ästhetisch äußerst interessant. Für mich bleiben jedoch die geschilderten Frauengeschichten zu oberflächlich, sie sind für mich in der Tiefe nicht zu greifen. Ich finde, man hätte die Parallelen der Frauen besser ausarbeiten können und dem Roman damit eine weitere inhaltliche Ebene mitgeben sollen.
Mein Lieblingsmoment:
Dieses Mal handelt es sich um einen Erkenntnismoment im Leseprozess, denn an diesem Buch begeisterte mich der Moment, als ich die Buchstruktur erfasst habe.
Fazit:
Es handelt sich um ein interessantes und spannendes Buch. Vor allem ästhetisch in Struktur und Sprachbildern hat mich dieser Roman angesprochen, leider schwächt den Gesamteindruck, dass mich die Tiefe der Protagonist:Innen nicht überzeugt.
Autor:Inneninformation
Rita Bullwinkel gilt als eine der interessantesten Stimmen der jungen amerikanischen Gegenwartsliteratur. Sie lebt in San Francisco, ist die Herausgeberin des Literaturmagazins Mc-Sweeney’s und unterrichtet am California College of the Arts. »Schlaglicht« ist ihr erster Roman.
Werbung aus Liebe zum Buch
Wertung: 🐧🐧🐧1/2🐧
Titel: Schlaglicht
ISBN: 978-3-351-04199-1
https://www.aufbau-verlage.de/aufbau/schlaglicht/978-3-351-04199-1