Aichner, Bernhard: Totenrausch

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Auf der Leseliste, weil ich anlässlich des Besuchs des Autors der Darmstädter Krimitage seine „Totenfrau Trilogie“ vorstelle.

Darum geht’s:

Brünhilde Blum ist eine gesuchte Mörderin und befindet sich mit ihren Kindern auf der Flucht. Zunächst in Norwegen gelandet, weiß sie, dass dies keine Lösung für ihre Kinder sein kann. Sie versucht es in Hamburg und strebt nach einer neuen Identität. Um diese zu erhalten, lässt sie sich auf einen Deal mit der Kiezgröße Egon Schiele ein. Sie verspricht erneut zur Mörderin zu werden, doch es zeigt sich schnell, dass die Forderungen dieses Mal größer sind und vielleicht kein Ende nehmen.

Meine Bewertung:

Bernhard Aichner hatte eigentlich die Romanreihe als Trilogie angekündigt. Mittlerweile wird ein vierter Band angekündigt, und auf diesen darf man gespannt sein. Wir blicken jedoch zunächst auf den Abschluss der Trilogie. Das bewährte Konzept der Reihe setzt sich im dritten Band fort. Der Fokus liegt auf der Hauptfigur Brünhilde Blum. Wir erfahren alles aus ihrer Sicht und haben auf diesem Weg Anteil an ihren Erfahrungen und erleben deshalb all den Druck, der auf dieser bemerkenswerten Frau lastet. Die Liebe zu ihren Kindern lässt sie alle Herausforderungen durchleben und jeden Rückschlag verkraften. Zugleich sorgen die Liebe und die ausweglose Situation dafür, dass sie in diesem Band erneut einen Deal mit dem Teufel einzugehen scheint. Stillstand kennen die Geschichten von Bernhard Aichner nicht. Er setzt auf einen pointierten Stil mit kurzen Sätzen, die der Erzählung ordentlich Tempo verleihen. Dies bedeutet für die Figur Blum, dass ihr wenig Zeit zum Nachdenken bleibt. Impulsiv müssen Entscheidungen getroffen werden, was ästhetisch hervorragend umgesetzt ist. Blum ist eine gelungene Frauenfigur, deren Stärke immer wieder verblüfft. Zugleich ist ihre Einsamkeit zu spüren und diese Diskrepanz wird zum Motor ihrer Handlungen. Gut getroffen scheint mir die Schilderung der Kiezgröße, die Dialoge sind eindringlich und man kann bestimmte Sätze nur schwer wieder aus dem Kopf streichen. Die örtlichen Begebenheiten wirken gut getroffen. Der Spannungsbogen bleibt durchgehend auf einem hohen Niveau und erhöht sich an den richtigen Stellen. Sicherlich erreicht Aichner nie mehr wieder den Höhepunkt aus dem ersten Band, trotzdem ist dieser Teil äußerst gelungen und spannend und wäre auch ein guter Abschluss.

Meine Lieblingsmomente: Für mich sind dies die überraschenden Momente dieses Romans. Personen, mit denen man nicht mehr gerechnet hat, kehren wieder, manche andere Figur verliert man leider.

Mein Fazit: Bernhard Aichner hat mit Klara Blum eine bemerkenswerte Figur geschaffen und spart in seiner Reihe nicht mit Brutalität. In seiner Trilogie geht es sowohl körperlich als auch physisch zur Sache. Man muss dieser Figur einfach folgen und muss an manchen Stellen zunächst ungläubig den Kopf schütteln, um dann doch darüber nachzudenken, wozu  Menschen in bestimmten Situationen fähig sein könnten. Mich hat die Trilogie auf jeden Fall gut unterhalten, und ich werde bestimmt auch den vierten Teil auf diesem Blog vorstellen.

Autor:Inneninformation

Bernhard Aichner (1972) lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck. Er schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedrich Glauser Preis.

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Wertung: 🐧🐧🐧🐧

Titel: Totenrausch

ISBN: 978-3-442-71694-4https://www.penguin.de/buecher/bernhard-aichner-totenrausch/taschenbuch/9783442716944

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