Ja ich bin ein Bücherwurm, denn ich brauche meine Lesezeit. Lesen ist für mich immer auch ein Moment der Entspannung. Gerade in der nun anbrechenden kälteren Jahreszeit, mag ich es mich wenn nötig in meine Decke zu wickeln und auf Reisen mit dem Kopf zu gehen. Einfach mal dem Alltag entfliehen und richtig abschalten. Mit diesen Ruhephasen kann ich dann die nächsten Aufgaben wieder mit mehr Energie angehen. Und wenn mich das Gelesene richtig entführt, dann klappt vielleicht auch das was Fernando Pessoa mit dem Lesen verbindet.
„Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“
Fernando Pessoa
Schon als Kind war es genau dies, was mich am Lesen begeistern konnte. Durch das Lesen von Büchern wurde ich mutiger. Die Abenteuerreisen von Karl May ließen mich zum Westmann werden. Ermutigt durch meine Kindheitshelden Winnetou und Old Shatterhand konnte auch im realen Leben bestimmtes mit mehr Mut angegangen werden. Auch in diesen nicht so einfachen Tagen sind es Bücher, die mir immer wieder Hoffnung geben. Beim Blättern der Seiten dringe ich in unbekannte Welten und an einigen Stellen auch in bessere Zeiten vor und kann mich daran erfreuen. Mich packt die Kraft der Worte und bei bestimmten Sätzen muss ich einfach inne halten. Sätze, die mir sofort im Kopf bleiben und mich an das Zitat von Sigmund Freud zur Kraft der Worte denken lassen.
„Worte und Zauber waren ursprünglich ein und dasselbe. Auch heute besitzt das Worte eine starke magische Kraft.„
Sigmund Freud
Man kann kaum glauben wie sich einzelne Buchstaben zu Wörtern und Sätzen verbinden und dabei eine solche Kraft entfalten, dass ich es immer wieder lesen will. Noch stärker ausgedrückt, dass ich mich in diese Sätze verlieben und puren Genuss erlebe.
Doch in diesen Zeiten bin auch froh um Bücher, die mich herausfordern und damit andere Blickwinkel und Welten erschließen lassen. Durch gute Bücher können wir in andere Köpfe hineinschauen. Einen Wunsch, den sicherlich jeder von uns schon mal verspürt hat. Ich empfinde Lesen als lehrreich, eben weil ich andere Standpunkte kennenlerne und so auch mehr Verständnis für meinen Gegenüber entgegenbringe. Aber ich kann mich auch in Figuren wiederfinden und ein Buch kann zu einem Spiegel werden. Man glaubt manchmal gar nicht, zu welchen Erkenntnissen man über sich selbst kommt. Ich stelle mir Fragen, die ich mir sonst nie gestellt hätte oder empfinde Bestätigung. Lesen sorgt auf diese Weise für Glücksgefühle bei mir. Zudem wird der kulturelle Austausch gefördert, der auch mehr Respekt in unsere Gesellschaft bringt. Man kann dies passend mit dem nachfolgenden Zitat von Jean Paul ausdrücken:
„Das Lesen nimmt so gut wie das Reisen die Einseitigkeit aus dem Kopf.„
Jean Paul
All diese Gedanken sind es, die mir die Liebe zum Lesen bringen und ich möchte dies auch auf dem Blog transportieren, Ich freue mich über Bloggerkontakte und Lesungen, denn Bücher beleben die zwischenmenschliche Kommunikation, erzählen ist Grundlage für letzteres. Wir lachen über Geschichten, fiebern mit Helden und trauern mit Figuren, die wir ins Herz geschlossen haben. Auch deshalb nochmals der klare Appell die Kultur in diesen Tagen zu unterstützen.