Dreyer, Tine: Morden in der Menopause

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Auf der Leseliste, weil die Autorin diesen Roman bei den Darmstädter Krimitagen 2025 präsentierte.

Darum geht’s:

Die 48-jährige Küchenplanerin Liv Steinhammer ist mit den Herausforderungen der Wechseljahre konfrontiert. Sie steht unter Stress zwischen Job, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und den familiären Verpflichtungen. Sie versucht, ihre Schwiegereltern zu pflegen und ihren Kindern eine gute Mutter zu sein. Sie muss förmlich bei all diesen Herausforderungen scheitern und gerät dann in einen Ausnahmezustand. In einem Anfall aus Wut erschlägt sie einen Drogendealer, der ihren Sohn in Gefahr bringen wollte. Ab diesem Zeitpunkt schlingert sie in einen Sog aus Lügengeflechten.

Meine Bewertung:

Tine Dreyer hat eine erfrischende Krimikomödie geschrieben, in welcher wir in die Perspektive einer Täterin hineingezogen werden. Ihre Hauptfigur handelt aus Liebe zu ihrem Sohn, aber auch weil sie nervlich angeschlagen ist. Die Pflege der Schwiegereltern und die heimatliche Care-Arbeit bringen Liv an ihre Grenzen. Schnell wird deutlich, dass dabei die eigene berufliche Karriere immer leiden muss. Der Kontakt ihres Sohnes mit einem Drogendealer bringt sie gänzlich aus der Balance. Liv verliert die Kontrolle, lässt sich von Wut treiben und tötet den Drogendealer im Affekt. Der daraus entstehende Strudel an kuriosen Ereignissen zeigt Liv zwischen der Familienpflege und den Versuchen, Spuren ihres Verbrechens zu verdecken. Man muss in bestimmten Szenen lachen, obwohl die Geschehnisse eher dafür sorgen sollten, dass einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Dreyer pflegt vor allem schwarzen Humor und ist damit eine tolle Bereicherung für die deutschsprachige Krimilandschaft. Nie kippt der Roman ins komplett Lächerliche und dies ist eine Stärke des Buches. Der Autorin war es wichtig, mit diesem Roman auch ernsthafte Informationen über das Thema zu vermitteln, weshalb im Buch Zitate aus Sachbüchern vorkommen.  Mit Liv kann man sich schnell identifizieren, auch wenn manches Verhalten absurd anmutet. Bestimmte Aspekte des familiären Lebens werden überspitzt dargestellt, aber sind genau deshalb gelungen, da sie dem Roman humorvolle Effekte verleihen. Das Buch zieht daraus seinen Charme und macht die eigentliche Tat weniger bedrohlich. Interessant ist auch, wie Liv Bereitschaft signalisiert, sich für eine junge Frau einzusetzen, die in kriminelle Geschäfte abzurutschen droht. Diese Bereitschaft verleiht Liv eine weitere ernsthafte Charakterkomponente. Trotz der vorhandenen Komik leidet das Buch nicht unter Spannungsmangel, schließlich möchte man wissen, ob Liv mit ihrer Tat auffliegen wird. Liv ist immer Handlungstreiberin und damit die zentrale starke Figur in einem turbulenten und unterhaltsamen Roman.

Tine Dreyer alias Christine Drews zu Gast bei den Darmstädter Krimitagen.

Meine Lieblingsmomente: Hier ist auf jeden Fall der Versuch zu nennen, wie Liv versucht, die Leiche in einem Schrebergarten zu verstecken. Zunächst muss sie diesen überteuert kaufen und setzt dabei durchaus auf weibliche Reize. Anschließend muss sie absurde Szenen immer wieder erklären und zeigt sich hier als kreative Powerfrau.

Mein Fazit: Tine Dreyer hat einen Roman geschrieben, der Spannung bietet, bissige Gesellschaftskritik gerade an familiären Verhältnissen übt und sich kritisch, als auch humorvoll mit Alltagsdramen auseinandersetzt. Die Wechseljahre sind in diesem Roman nicht nur eine weibliche Herausforderung, sondern ein Kraftquell, der allerdings auch eine Leiche hervorbringt. Insgesamt ein erfrischender Kriminalroman.

Autor:Inneninformation

Tine Dreyer ist das Pseudonym einer Autorin, die seit Jahren erfolgreich Kriminalromane und Thriller sowie Drehbücher schreibt. 2024 erschien bei DuMont ›Morden in der Menopause‹, der erste menopausale Krimi der Welt. 

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Wertung: 🐧🐧🐧🐧🐧

Titel: Morden in der Menopause

ISBN: 978-3-7558-0527-4

https://www.dumont-buchverlag.de/buch/tine-dreyer-morden-in-der-menopause-9783755805274-t-7580

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