Aichner, Bernhard: Totenfrau

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Auf der Leseliste, weil dieses Buch Vorlage für die Netflix-Serie „Die Totenfrau“ ist und ich Aichner bald live erlebe.

Darum geht’s:

Blum hat das Bestattungsunternehmen ihrer Adoptiveltern übernommen und arbeitet deshalb täglich mit Toten. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann und den beiden Kindern in einem Haus direkt beim Unternehmen. Eines Tages fährt ihr Mann, der als Polizist arbeitet, mit dem Motorrad weg, wird von einem Auto erfasst und stirbt. Was zunächst wie ein tragischer Unfall erscheint, lässt Blum nicht los und sie beginnt mit Nachforschungen. Sie findet heraus, dass ihr Mann an einem Fall gearbeitet hat, dessen Hintergründe vielleicht zu einem inszenierten Unfall geführt haben. Blum entscheidet sich, sich selbst auf die Suche zu begeben.

Meine Bewertung:

Bernard Aichner hat einen spannenden Thriller als Auftakt einer Trilogie geschrieben, dies kann ich schon vorwegnehmen. Seine Hauptfigur ist einer der spannendsten Charaktere, die mir in einem Krimi begegnet ist. Blum wurde von einem Bestatter-Ehepaar adoptiert und von diesem nicht besonders gut behandelt. Die Beiden hatten sich eigentlich einen Jungen als Unternehmensnachfolge gewünscht. Blum wird wie ein Junge erzogen und früh an ein anstrengendes Arbeitsleben gewöhnt. Schon als Kind muss sie helfen, Leichen zu präparieren. Bei einem Bootsunglück sterben die Eltern der mittlerweile jungen Frau. Bei diesen Ermittlungen lernt sie ihren späteren Mann kennen. Blum wirkt als Person eher unscheinbar, zieht aber aus den Geschehnissen rund um ihren Mann eine Wut und Tatkraft, die sie dazu befähigt, es alleine mit der Welt aufzunehmen. Bernhard Aichner erzählt nicht nur einen Kriminalfall, sondern zeichnet das Psychogramm einer beeindruckenden Frau. Aichners Stil setzt auf kurze Kapitel und erhöht so die Spannung beim Lesen. Schnell wird deutlich, dass uns hier keine Geschichte vorliegt, die eine einfache Trennung zwischen Gut und Böse zeigt. Aichner feiert das Ambivalente und lässt beim Lesen Gedanken an unseren Rechtsstaat aufkommen und ob wir in diesen immer ausreichend Vertrauen haben. Die Geschichte ist spannend und schildert drastische Ereignisse. Manchmal wird dabei auf Stereotypen zurückgegriffen, allerdings passend in der Gesamtkonstruktion. Pointierte Sätze und eine Komik, die eher an schwarzen Humor erinnert, begleiten die Handlung. Blum trifft die Entscheidung, selbst auf Täterjagd zu gehen, und wir müssen entscheiden, wie wir dies finden. Blum ist keine Figur, die man sofort in sein Herz schließt, und doch fasziniert sie sogleich und man kann viele ihrer Handlungen nachvollziehen.

Meine Lieblingsmomente: Ich schätze die Rolle des kriegsgeschädigten Flüchtlings Reza, der bei Blum eine neue Heimat gefunden und zu ihrem treuen Verbündeten wird.

Mein Fazit: Dieser Roman hat mich mit seiner spannenden Grundkonstruktion einfangen können. Das Buch ist unterhaltsam zu lesen und konnte mich überzeugen. Bestimmte Muster habe ich allerdings zu schnell durchdrungen.

Autor:Inneninformation

Bernhard Aichner (1972) lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck. Er schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedrich Glauser Preis.

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Wertung: 🐧🐧🐧🐧

Titel: Totenfrau

ISBN: 978-3-442-75442-7

https://www.penguin.de/buecher/bernhard-aichner-totenfrau/buch/9783442754427

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