May, Karl: Die Felsenburg

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Auf der Leseliste, weil es sich um den Auftakt einer etwas unbekannteren Karl May Trilogie handelt, die ich bisher kaum gelesen habe und auf dem Blog vorstellen möchte.

Darum geht’s:

Old Shatterhand stößt in der Gegend rund um Sonora auf einen merkwürdigen Mormonen, der sich verdächtig macht. Er scheint gemeinsam mit Verbündeten ein Verbrechen an deutschen Siedlern verüben zu wollen. Old Shatterhand möchte dies natürlich verhindern und hofft im Kampf gegen die Verbrecher auf die Unterstützung seines Blutsbruders Winnetou. 

Bewertung: 

Einen Karl May Roman negativ zu bewerten wird mir sicherlich nicht passieren, zu stark bin ich seit Kindertagen von seinen Erzählungen geprägt und fasziniert. In diesem Trilogieauftakt finden sich wieder viele bekannte Elemente seiner Erzählweise. Die Geschichte wird in der ersten Person erzählt, wodurch sich eine von mir geschätzte Nähe zu Figuren und Geschehen ergibt. Ich mag die Erzählungen Mays in dieser Perspektive lieber als jene in der dritten Person. Old Shatterhand ist ein äußerst reflektierter Erzähler und gibt tiefe Einblicke in seine Gedankenwelt. Gemeinsam mit seinem Blutsbruder weiß er mich immer noch zu begeistern. Die beiden Helden benötigen wenig Kommunikation und sind doch tief verbunden. Typisch für May ist zudem ein episodenhaftes Erzählen, welches sich dann zu einem Gesamtplot zusammenfügt. Dieser Roman hat dann auch bekannte Handlungszutaten, wie Zweikämpfe auf Leben und Tod. Ebenso typisch ist, dass es sich um deutsche Siedler handelt, denn viele Figuren sind Landsleute des Autors. Ich schätze an May, mit welcher Hingabe er skurrile Figuren schafft, die sich durch absurdes Verhalten oder schrullige Eigenschaften auszeichnet. In diesem Trilogieauftakt ist dies wunderbar an den Schilderungen einer Wirtshausfamilie zu sehen. Auf diese Weise kommt der bekannte May-Humor in den Text und zugleich zeigt sich die intelligente Schlagfertigkeit unseres Helden Old Shatterhand. In dieser Erzählung fällt mir eine von hohem Respekt geprägte Darstellung der Ureinwohner auf, wenn diese natürlich auch hochgradig fiktionalisiert sind. Mir gefallen diese Schilderungen trotzdem und ich verstehe diese Art des Erzählens auch als ein Werben um kulturelle Verständigung. Karl Mays Romane prägen aber klare Gut- und Bösezeichnungen, die durchaus das ein oder andere Klischee bedienen.

Mein Lieblingsmoment:

In diesem Roman hat mich Old Shatterhand im Umgang mit zwei jungen Häuptlingssöhnen überrascht und beeindruckt. Es gelingt ihm, ein vertrauensvolles Verhältnis zu beiden aufzubauen, und dies vor allem durch den respektvollen Umgang. Der ältere Häuptlingssohn darf Old Shatterhand sogar bei einer Befreiungsmission helfen. Beiden Häuptlingssöhnen werden zudem durch ihre Abenteuer mit Old Shatterhand Namen gegeben. Dieser Nebenstrang hat mir wunderbar gefallen.

Fazit:

Dieser Trilogieauftakt ist ein schöner Einstieg und präsentiert uns spannende Bösewichte in einer komplexen Story. Die Komplexität ist für die beiden Blutsbrüder eine Herausforderung, denn die Pläne sind nicht offensichtlich. Viele klassische und May-Fans vertraute Elemente prägen die Geschichte und machen Lust auf die weiteren Bände. Von mir gibt es für diesen Roman somit ebenfalls eine Leseempfehlung.

Autor:Inneninformation

Karl May (geboren 1842 und gestorben 1912) war ein deutscher Schriftsteller und äußerst produktiver Verfasser von Abenteuerromanen. Er ist einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller mit einer weltweiten Auflage von rund 200 Millionen. Bekannt wurde er vor allem mit seinen fiktiven Reiseerzählungen um die Blutsbrüder Old Shatterhand und Winnetou.

Werbung aus Liebe zum Buch

Wertung: 🐧🐧🐧🐧

Titel: Die Felsenburg

ISBN: 978-3-7802-0020-4

https://www.karl-may.de/Buecher/Gesammelte-Werke_Die-Felsenburg

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