„Winnetou I“ versetzt mich schnell in eine Welt, in der das Gute über das Böse siegt und so reite ich neben meinen Kindheitshelden durch den abenteuerlichen Wilden Westen. Karl May ist und sollte ein Jugendklassiker bleiben.
Dieser Buchblog kann nur mit einer Rezension über „Winnetou I“ von Karl May beginnen. Es gibt kein Buch, welches ich öfter gelesen habe und es ist der Grund für meine Leseleidenschaft. Kurz gesagt: Es ist mein absolutes Lieblingsbuch. Doch warum lässt mich dieser Roman nicht los, darum soll es in dieser Rezension gehen.
Um was geht es?
Der Roman schildert den Beginn der Freundschaft zwischen dem Westmann „Old Shatterhand“ und dem edlen Apatschenhäuptling „Winnetou“. Erzählt wird diese Geschichte vom Westmann selbst, zu Beginn des Romans noch ein Greenhorn und als Hauslehrer in St. Louis tätig. Schon bald wird er jedoch in den Westen aufzubrechen und als Landvermesser für die Eisenbahn zu arbeiten. Diese Tätigkeit wird von den Apatschen jedoch als Landangriff gewertet und so ist der Konflikt zweier Kulturen heraufbeschworen, der für einige tödlich und für die Protagonisten mit der Blutsbrüderschaft enden soll.
Meine Einschätzung zum Buch
Meine Begeisterung für den ersten Teil der Winnetou-Trilogie ist bis heute ungebrochen. Schnell taucht man in die Welt des Wilden Westens ein und begibt sich auf eine Reise in eine fremde Welt. Gekonnt verknüpft sich die Reiseerzählung mit einer Abenteuergeschichte. Der Roman weist einen konsequenten Spannungsaufbau mit dem nötigen Witz für eine Abenteuerhandlung auf.
Die gesamte Handlung wird aus der Ich-Perspektive erzählt und darin liegt ein Reiz für die Leserschaft. Karl May ist ein Autor, für den der Begriff scheinauthentisches Schreiben wie gemacht ist. Er fingiert sich als Autor in die Rolle des Reiseschriftstellers und lässt sich zum Helden aufsteigen. Die jugendliche Zielgruppe und so erging es auch mir folgt diesem Aufstieg und wird durch die Perspektive mitten in die Handlung hineinversetzt. Vorsichtig schleicht man sich neben den Helden ans Lagerfeuer heran. Die Reise in fremde Kulturen wird als Imaginationsreise verarbeitet. May, so weiß man, recherchierte nicht vor Ort, sondern nutzte Bücher und die eigene Phantasie für einen Weltenentwurf. In seiner Geschichte verfolgen die Leser*Innen das Aufeinandertreffen zweier Kulturen, deren Ziele sich feindlich gegenüber stehen. Karl May inszeniert sich als Friedensfigur, der Probleme durch List und Weitsicht übersteht. Mit der Zeichnung der amerikanischen Ureinwohner als edelmütiges Volk hat May eine intensive Beschäftigung mit diesen in Gang gesetzt.
Die Männerfreundschaft, welche alle gefährlichen Situationen meistert, hat ausgehend von „Winnetou I“ einen ganzen Kosmos entstehen lassen, mit Verfilmungen, Hörspielen und Freiluftfestspielen. Auch beim wiederholten Lesen gewinnt der Fan in mir die Oberhand und ich fühle mich sofort in die Welt des Wilden Westens und meine Jugendzeit zurückversetzt. Sofort ist die jugendliche Naivität zurück, die sich über den Sieg des Guten über das Böse freut, ein angenehmer Ausstieg aus unseren Zeiten. „Winnetou I“ ist und sollte weiterhin ein Jugendklassiker bleiben.
Coververwendung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlags
Karl May:
Winnetou I
Karl May Verlag
ISBN: 978-3-7802-0007-5
Preis: 22,00€
https://www.karl-may.de/Buecher/Gesammelte-Werke_Winnetou.-Erster-Band