Filmkritik: Horizon I

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Mein aktueller Westernschwerpunkt hat einen ganz besonderen Grund, und zwar den Kinostart des Auftakts zu Kevin Costners Westernsaga Horizon. Über drei Jahrzehnte hat die Hollywoodlegende an seiner Vision dieser Saga gearbeitet und hat diese nun ins Kino gebracht. Costner ist Regisseur, Produzent und einer der Hauptdarsteller. Nichts anderes als „Das monumentale Westernepos“ möchte Costner bieten und anhand einer Siedlungsgeschichte die gesamte Besiedlung des amerikanischen Westens erzählen. Insgesamt auf vier Teile angelegt offenbart schon der erste Teil mit seinen drei Stunden, dass wir es hier mit einem Kinoereignis zu tun bekommen sollen.

Der erste Teil dieser Filmreihe ist vor allem eines: Die Einführung in das Westernepos. Wir erleben, wie Siedler einen Landstrich besiedeln. Zunächst wagt sich nur eine Familie vor, die jedoch von den Apachen ermordet wird, doch ihnen folgen mehr. Die Apachen greifen diese Siedler erneut an, doch sie werden ihr Land nicht mehr zurückgewinnen können. Sienna Miller spielt eine Farmersfrau, die nach dem Tod ihres Mannes auf einem Militärstützpunkt unterkommt und sich dort einem von Sam Worthington gespielten Offizier annähert. Costner möchte uns das harte Leben der Siedler zeigen, blickt aber auch tief in die Stammesstrukturen der Apachen. Dort bahnt sich ein Generationenkonflikt an, in der Frage, ob man sich kriegerisch weiter gegen die Eindringline wehren soll. Der Armeeoffizier weiß um seine Aufgabe des Bevölkerungsschutzes und doch sind ihm Zweifel angereichert, ob diese Vertreibung der Ureinwohner der richtige Weg ist. Hauptdarsteller Costner taucht in diesem Handlungsstrang überhaupt nicht auf. Er ist als Händler unterwegs und in einer Goldgräbersiedlung trifft er auf eine Prostituierte (gespielt von Abbey Lee), welche ein Baby beschützt. Hinter ihr sind üble Typen her, die wohl in Verbindung zur Mutter des Babys stehen. In einem dritten Handlungsstrang erleben wir einen Siedlertreck. Dies sind die wichtigsten Handlungsstränge, die man aus dem ersten Teil herausgreifen kann, und nein, noch erklärt sich nicht, wie diese irgendwann zusammengeführt werden.

Meiner Ansicht nach wagt Costner ein großes Risiko, denn dieser erste Film wirkt sehr überfrachtet. Viel zu viele Figuren drei Haupthandlungsstränge und einige angelegte Nebenstränge. Für die Zuschauer ist dieser erste Film der Saga eine Herausforderung. Spannung kann sich nie über den gesamten ersten Teil entfalten, sondern immer nur wieder bei einigen Handlungssequenzen. Ob eine Kinofilmsage für diesen opulenten Stoff der richtige Weg sein wird, muss sich noch zeigen. Vielleicht hätte sich für diese Story eine Serienadaption angeboten. Andererseits sind die gewählten Bilder für diesen Western gigantisch. Costner gibt seiner Story Zeit, sich zu entfalten, die Figuren erhalten Raum Tiefe zu zeigen, und so ist dieser Film auch der Versuch, wieder ein großes Kinoerlebnis zu schaffen. Ich kann mich deshalb bisher nicht gänzlich entscheiden, wie ich dieses Projekt bewerten will. Für mich als Westernfan und Kenner des Genres bietet dieser Film wunderbare Momente, da die Genremotive sich alle an der ein oder anderen Stelle zeigen. Die schauspielerische Leistung sowie die Kameraführung sind großartig. Doch all diese Qualität kann die Storyschwächen und die Überfrachtung nicht überdecken. Ich bin jedenfalls gespannt auf den zweiten Teil und hoffe, dass die Gerüchte, Costner werde das Projekt nicht beenden können, sich als falsch herausstellen.

Fazit:

Für mich ist dieser Film ein mutiges Projekt, denn es feiert die Möglichkeiten des Kinos und betont ein Genre, welches schon länger nicht mehr diese Aufmerksamkeit bekommen hat. Leider überfrachtet Costner dieses Werk, eine Serie wäre für diesen umfassenden Plot vielleicht besser gewesen. Trotzdem habe ich den Film gerne gesehen und hoffe, dass dieses Projekt beendet wird.

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Wertung: 🐧🐧🐧1/2🐧

(56) HORIZON Trailer German Deutsch (2024) Kevin Costner – YouTube

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