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Früher waren Westernromane ein beliebtes Genre; es gab Taschenbuchserien, genauso wie Groschenhefte. Heutzutage ist der Markt für diese Reihen immer weniger vorhanden. Umso erfreulicher ist es für Western-Freunde wie mich, wenn ein Verlag alte Reihen neu auflegt oder sich für neue Veröffentlichungen einsetzt. Der Apex Verlag setzt sich für eine Wiederauflage alter Westernreihen aus dem Heyne-Verlag ein. Diese Reihe habe ich mir als Jugendlicher und junger Erwachsener immer in der Stadtbücherei meines Nachbarortes ausgeliehen. Darunter waren auch die Starbuck Romane des amerikanischen Autors Matt Braun. Diese Romane um einen Weidedetektiv habe ich geliebt, da sie reale Hintergründe aus der Geschichte des Westens in ihre Story integriert haben.
Starbuck Band I
Starbuck ist die namensgebende Hauptfigur der Westernreihe um einen Weidedetektiv, dessen Erlebnisse nach dem ersten Band sich mit den Wegen berühmter Revolverhelden kreuzen. Der erste Band der Reihe umfasst die Romane „Starbuck“ und „Starbuck jagt Billy the Kid“. Wir reisen mit Matt Braun in den Norden von Texas, einen Ort, an dem sich große Rancher angesiedelt haben, sich aber gegen gewaltbereite Banditen erwehren müssen. Das Gesetz scheint chancenlos gegen die Banden, welche in großer Menge Pferde stehlen. Doch dann entscheiden die Rancher, dass sie einen Mann mit der Aufgabe betrauen wollen, den Diebstählen ein Ende zu bereiten. Ranch-Vormann Luke Starbuck wird beauftragt und beginnt, als Weidedetektiv zu ermitteln. Starbuck vermutet hinter den gut geplanten Überfällen einen organisierten Verbrecherring und die Suche nach dem Hintermann erfordert ein knallhartes Vorgehen.
Mit seinem Detektiv Luke Starbuck hat Matt Braun einen Charakter erschaffen, der symbolisch für die harten Regeln des Westens steht. Starbuck hat Erfahrungen im Bürgerkrieg und hat sich anschließend für das raue Ranchleben entschieden und damit gegen eine Familie. Allerdings wird ihm seitens seines Bosses durchaus das Führen einer Ranch zugetraut und auch die Tochter hat großes Interesse an dem attraktiven Revolverhelden. Seine neue Tätigkeit, die man mit einer Menschenjagd gleichsetzen muss, zeigt ihm jedoch, dass er diese Art des Lebens liebt. Natürlich funktionieren die Charaktere in dieser Westernreihe durchaus holzschnittartig. Feine Charakterstudien darf man bei der Romanreihe nicht erwarten. Matt Braun gelingt es trotzdem, dass man diesem Hauptcharakter gerne durch die anstehenden Abenteuer folgt und vor allem liefert der Roman eine äußerst spannende Handlung. Man erfährt viel darüber, warum es so schwer war, diesen Dieben das Handwerk zu legen und erkennt, dass ein wachsender Staat mit seinen Gesetzen erst einmal mithalten muss.
Der zweite Roman schließt mit dem Thema eines Weidekrieges eng an seinen Vorgänger an. In diesem Band beginnt Matt Braun zudem damit, das Muster für die weitere Reihe festzulegen. Nun erleben wir Starbuck in seiner Rolle als Detektiv und wie er bei Aufträgen immer wieder mit berühmten Revolverhelden in Kontakt kommt. Im zweiten Roman wird er in den historisch realen Lincoln County War verwickelt. In diesem Weidekrieg standen sich John Henry Tunstall und Lawrence Murphy gegenüber. Starbuck wird von Tunstall in diesen Konflikt hineingezogen und lernt dabei Billy the Kid kennen, der im Dienste von Tunstall steht. Nachdem Murphy Tunstall ermorden lässt, artet der Konflikt in eine Spirale von Gewalt aus. Mitten in diesem Konflikt Luke Starbuck, der erleben muss, wie Billy the Kid mit einer Gruppe, welche sich die Regulatoren nennen, den Konflikt mit Gewalt beenden will. Matt Braun verwendet die historischen Grundlagen und fügt ihnen mit Luke Starbuck eine Person zu, welche an den historischen Begebenheiten nichts ändert, aber den Handlungsverläufen durchaus eine interessante Wendung gibt. Diese Art der Handlung sorgt dafür, dass man über historische Figuren etwas lernt und zugleich eine spannende Handlung erlebt. Billy the Kid wird durchaus als schonungsloser Killer gezeigt, aber die Beweggründe hin zu dieser Entwicklung werden nicht unterschlagen. Starbuck, der ebenfalls Menschenjäger ist, wirkt im Vergleich trotzdem moralisch überlegen. Mich konnte dieser Doppelband auf jeden Fall überzeugen, denn er bot richtig tolle Westernunterhaltung.
Starbuck II
Der zweite Band umfasst die Romane „Starbuck gegen die Earps“ und „Starbuck gegen Jesse James“. Im ersten Abenteuer gerät Starbuck nach Tombstone. Dort ist der Familienclan der Earps tonangebend, sie besitzen Spielhöllen und sind zugleich als Gesetzeshüter aktiv. Trotz ihres Engagements gibt es jedoch weiterhin Postkutschenüberfälle und Wells Fargo ist als zuständige Gesellschaft in Aufruhr. Es wird sogar vermutet, dass die Earps hinter den Überfällen stecken und so wird Starbuck von Wells Fargo engagiert. Er entscheidet sich dafür, dass er sich in den Familienclan einschleusen lässt. Matt Braun nimmt die oftmals heroisierte Figur des Wyatt Earp und zeigt sie als einen Revolverhelden, den man nicht als „den moralischen Gesetzeshüter“ einstufen sollte. Wyatt Earp, seine Brüder und der Freund Doc Holliday waren ebenfalls nur Revolverhelden und an der Vergrößerung des eigenen Besitzes interessiert. Matt Braun charakterisiert den berühmten Marshal als kaltblütig auch gegenüber der eigenen Familie und lässt Starbuck einen gefährlichen Weg gehen.
Der vierte Teil der Reihe lässt Starbuck dann auf die berühmte James-Bande treffen und er ermittelt im Wettlauf gegen die Pinkerton Agentur. Jesse James wird als eine Figur gezeigt, die einen starken Bezug zur eigenen Familie hat, der sich allerdings ebenfalls durch kaltblütiges Handeln auszeichnet. Starbuck ist nah dran, der Bande das Handwerk zu legen und doch werden die realen Ereignisse von Matt Braun nie abgeändert. Diese beiden Abenteuer betonen aus meiner Sicht die Stärke der Reihe. Man erfährt durch spannende Abenteuer viel über reale Ereignisse und bekommt einen klaren Eindruck von den harten Geschehnissen des Westens. Es geht in diesen Abenteuern nicht darum, dass es gesetzestreues Verhalten braucht, sondern es geht um das Recht des Stärkeren. Starbuck bleibt der mutige und schlagfertige Held, dem auch die Frauen schnell verfallen. Doch diese Oberflächlichkeiten stören die Romane nicht; man ist fokussiert auf die Handlung und die Darstellung der realen Figuren. Es ist wirklich schade, dass es auf Deutsch nur diese vier Romane gibt; es hätte sicherlich noch das ein oder andere historische Ereignis gegeben, dem sich Starbuck hätte annehmen können.
Fazit
Diese Westerndetektivreihe zählt für mich zu den besten Buchreihen des Genres und ich freue mich immer wieder, die Bücher zu lesen und dadurch an historischen Ereignissen teilzunehmen. Matt Braun hat eine richtig gute Storykombination gefunden, um sich mit realen Ereignissen auseinanderzusetzen. Luke Starbuck ist ein spannender Charakter, dessen Heldentaten man gerne liest, auch wenn er sich durch ein knallhartes Vorgehen auszeichnet. Die Abenteuer konzentrieren sich auf die Handlung, es ist aufgrund des hohen Spannungsfaktors zudem nicht störend, dass viele Figuren holzschnittartig wirken. Mir gefällt diese Westernbuchreihe ungemein, da sie den Wilden Westen nicht verklärt, sondern spannend und real schildert.
Autor:Inneninformation
Matt Braun (geb. 1932) ist ein amerikanischer Autor, der 56 Romane, die meisten davon im Westerngenre, geschrieben hat und weltweit über 40 Millionen gedruckte Exemplare zu verzeichnen hat. Er ist Mitglied der Hall of Fame der Western Autor:Innen. In Deutschland sind seine Romane in verschiedenen Serien erschienen; aktuell veröffentlicht der Apex Verlag seine Texte.
Werbung aus Liebe zum Buch
Wertung: 🐧🐧🐧🐧
Luke Starbuck Reihe
APEX WESTERN, Bände 1 bis 30 (Roman- und Anothologien-Reihe) – Apex-Verlag