Falcones, Ildefonso: Die Pfeiler des Glaubens

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Der Roman „Die Pfeiler des Glaubens“ von Ildefonso Falcones hatte in meinem Andalusien Urlaub eine besondere Wirkung auf mich. Es ist beeindruckend den kulturellen Mix der Region zu erleben und dann in einem Roman von der bewegten Geschichte der Region zu lesen.

Der Roman schildert uns die Geschehnisse Andalusiens im 16. Jahrhundert. Die Vorherrschaft der Mauren bricht in Spanien zusammen und das Christentum verbreitet sich. Man will die ansässigen Mauren zwingen sich zum Christentum zu bekennen. Der junge Maure Hermano ist ebenfalls Christ geworden und nennt sich nun Hernando, wird jedoch von keiner der beiden Glaubensgruppen als einer der Ihren anerkannt. Der junge Mann befindet sich im Wirrwarr der Religionen. Als  es 1568 zum Aufstand der Mauren kommt, schließt er sich diesem an. Allerdings scheitert der Aufstand und der junge Mann nutzt seine Zwischenrolle, um sich durch die aufziehenden Herausforderungen zu kämpfen. Er beginnt ein Leben zwischen Schein und Sein zu führen, lebt seine muslimische Religion nur im Geheimen aus. Immer wieder muss er  dabei brutale Schicksalsschläge verarbeiten und sich von den Schatten der eigenen Familiengeschichte lösen.

Ildefonso Falcones wählt bei diesem Roman bewährte Muster aus seinem Bestseller „Die Kathedrale des Meeres“. Der Fokus liegt auf einem jungen Mann und dessen Entwicklungsgeschichte wird in die historischen Fakten eingebettet. Allerdings wiederholen sich damit auch Handlungsmuster und dies sorgt bei mir für eine gewisse Ermüdung. Fasziniert bin ich von den mir unbekannten schwerwiegenden religiösen Konflikte im Andalusien des 16. Jahrhunderts und kann dies während meiner Anwesenheit vor Ort  direkt mit den monumentalen Bauten verknüpfen, die dort Zeugenschaft dieser bewegten Geschichte sind. Für mich ist eine weitere Schwäche des Romans, dass die Frauenfiguren an einigen Stellen zu konturlos bleiben und nur bestimmte Handlungsfunktionen erfüllen. Insgesamt finde ich die Verknüpfung der Handlungsstränge in diesem Roman nachvollziehbarer, als ich dies bei den anderen Büchern von Falcones empfunden habe. Hermano ist eine faszinierende Figur und in ihm zeigt sich wie nah beieinander die konkurrierenden Religionen liegen, ohne dass dies begriffen wird. Hermanos Wunsch die muslimische Kultur zu bewahren wird nachvollziehbar geschildert. Die wechselvolle Geschichte der Auseinandersetzungen erzeugt Spannung und trägt den Roman.

Fazit

Von allen Büchern von Ildefonso Falcones hat mir persönlich „Die Pfeiler des Glaubens“ am besten gefallen, da ich die Geschichte der religiösen Auseinandersetzungen in Andalusien und den damit verbundenen Kulturkampf in der Hauptfigur äußerst gut umgesetzt finde. Jedoch glaube ich das meine Faszination auch mit meinem Urlaubsaufenthalt zu tun hatte. Stilistisch unterscheidet sich der Roman wenig von den anderen beiden Romanen. Falcones gelingt wieder ein monumentales Historienepos, bei dem man jedoch Längen in Kauf nehmen muss. Insgesamt betrachtet handelt es sich erneut um gute historische Unterhaltung.

Autor:Inneninformation

Ildefonso Falcones (geboren 1959) ist ein spanischer Schriftsteller, der eigentlich als Jurist in Barcelona tätig ist. Mit „Die Kathedrale des Meeres“ gelang ihm ein spanischer Bestseller, der in insgesamt 30 Sprachen übersetzt und von Netflix in eine Serie umgewandelt wurde.

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Wertung: 🐧🐧🐧1/2🐧

Titel: Die Pfeiler des Glaubens

ISBN: 978-3-442-47775-3

https://www.penguin.de/buecher/ildefonso-falcones-die-pfeiler-des-glaubens/taschenbuch/9783442477753

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