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Mein Blog lebt, seit ich ihn begonnen habe, auch davon, dass es hierzulande eine lebendige Kulturszene gibt und man wirklich immer wieder neue Dinge entdecken kann. Ich bin selbst unglaublich gerne auf Veranstaltungen und erlebe viele Künstler:Innen live. Oft vergisst man bei all dieser wunderbaren Vielfalt, wie viel harte Arbeit dahintersteckt und wer die ganze Arbeit hinter den vielen Veranstaltungen leistet. In der Vergangenheit habe ich oft über die Veranstaltungen berichtet, mir nun jedoch überlegt, dass es sinnvoller ist, die Kulturveranstaltung oder den Veranstaltungsort, samt ihrem Organisationsteam vorzustellen. Passend zu meinen Besuchen bei den Krimitagen in Darmstadt soll es mit dieser Veranstaltung losgehen.
Die Krimitage in Darmstadt habe ich immer wieder mal wahrgenommen, aber erst 2023 dann mehrere Tage besucht und ich war wirklich begeistert vom tollen Programm und dem Format. 2024 habe ich meinen Besuch wiederholt und zuvor Kontakt mit dem Organisationsteam rund um den Bessunger Buchladen in Darmstadt aufgenommen. Deshalb stelle ich Euch nachfolgend die Krimitage in Darmstadt vor.
Es ist Montagabend und die Krimitage in Darmstadt werden eröffnet. Fünf Abende lang werden in der Bessunger Knabenschule in Darmstadt jeweils zwei Krimiautor:Innen einen ihrer Romane vorstellen. Der sechste Abend gehört dann ganz dem Film und es wird der Gewinner des Deutschen Fernsehkrimis präsentiert. Ein Preis, der erst kurz zuvor beim Fernsehkrimifestival in Wiesbaden vergeben wurde.
Seit 2013 gibt es die Darmstädter Krimitage und somit schon über zehn Jahre. Fred Hofmann, damaliger Besitzer des Bessunger Buchladens, erzählt gerne, wie er damals mit dem Autor und HR-Journalisten Rainer Witt am Rande einer Lesung auf die Festivalidee gekommen ist. In Gesprächen haben die beiden ihre Idee dann weiterentwickelt und so kam es 2013 zum ersten Krimifestival. Witt verstarb leider im Jahr darauf, aber Hofmann führte die Idee weiter. Hofmanns Team umfasst derzeit inklusive der Kinokooperation acht Personen.
Zunächst muss eine Auswahl der Autor:Innen getroffen werden, mit denen Termine und Verträge abgestimmt sein müssen. Hier ist Judith Kauz, jetzige Besitzerin des Bessunger Buchladens, fleißig am Lesen und kann deshalb die Qualität der Autor:Innen gut beurteilen. Aufgrund guter Verlagskontakte kann man sich auch auf Tipps aus der Branche verlassen. Begleitet werden die Krimis durch den Bessunger Buchladen. Dort werden die Tickets verkauft und die Büchertische bestückt. Die Idee, zwei Autor:Innen an einem Abend zu präsentieren, rührt daher, dass man mit zwei Gästen gut auf ein gemeinsames Thema blicken kann. Die Abende erhalten durch diese Struktur eine wunderbare Kurzweiligkeit. Die Autor:innen wählen Hofmann und Judith Kauz gemeinsam aus. Beide kennen sich im Krimigenre gut aus und wissen auch die Tipps aus den Verlagen einzuschätzen. Unterstützt werden sie dabei noch vom Darmstädter Krimischriftsteller Michael Kibler. Er ist neben Christian Gude, einem weiteren Darmstädter Krimiautor, einer der Moderatoren des Festivals. Kibler ist Mitglied in „Das Syndikat“ (Verein Deutschsprachiger Krimiliteratur) und kann darüber ebenfalls Kontakte nutzen. Die beiden Moderatoren bereiten sich alleine auf die Abende vor und schaffen eine tolle Gesprächsatmosphäre.
Das Budget fürs Festival entsteht ohne direkte Unterstützung aus dem städtischen Kulturetat und setzt auf Sponsoring aus der Privatwirtschaft. Hier sind vor allem die beiden regionalen Banken positiv zu erwähnen. Den Veranstaltungsort hat das Team gewählt, da es sich um einen festen Kulturstandort in Bessungen handelt.
Krimis bei einem Festival in den Mittelpunkt zu stellen, entspricht auch dem wachsenden Krimimarkt. Für Judith Kauz nimmt die Krimibegeisterung zu. Der moderne Krimi zeige dabei, wie viele unterschiedliche Facetten er bedient. Außerdem hat das Genre des Regionalkrimis einen großen Fankreis gefunden (ich gehöre selbst dazu). Mittlerweile sind 25 % der belletristischen Texte mittlerweile Krimis. Die Corona-Pandemie hat die Veranstaltung natürlich wie alle anderen ausgebremst und immer noch merkt man eine gewisse Reserviertheit bei einigen Besucher:Innen bei Veranstaltungsbesuchen. In diesem Jahr sind die drei Abende, an denen ich teilgenommen habe, gut besucht. Beworben wird die Veranstaltung im Print- und Digitalbereich, wofür es im Team feste Zuständigkeiten gibt. Christian Gude und Michael Kibler wechseln sich in der Moderation ab und sorgen für eine gute Atmosphäre. Zunächst liest der jeweilige Gast und bekommt anschließend einige Fragen gestellt; danach wechselt der Gast. Offen ist man bei den Krimitagen aber auch für andere Ideen der Autor:Innen. Fragt man das Organisationsteam nach den Highlights, fällt sofort eine Lesung mit Joe Fischler und Michael Kibler inklusive Musik ein. Große Namen haben in Darmstadt schon gelesen und immer wieder konnten Preisträger:Innen begrüßt werden. Darunter waren Petra Reski, Andreas Pflüger, Melanie Raabe, Simone Buchholz oder die Grande Dame Ingrid Noll. Der Reiz des Festivals liegt darin, dass sich das Organisationsteam darum bemüht, die Vielfalt des Genres auch im Programm abzubilden. In den Jahren 2023 und 2024 habe ich tolle Krimireihen durch die Krimitage entdeckt. Die Abende sind durch die Doppelstruktur kurzweilig und die Moderatoren bringen die Autor:Innen zum sympathischen Plaudern.
Die Planungen für das Festival 2025 haben schon begonnen. Fred Hofmann scheidet aus Altersgründen aus, aber Judith Kauz ist mit ihrem Team schon in die Vorbereitungen eingestiegen und befindet sich inmitten des „Verkostens“ erster Neuerscheinungen des Herbstes. Man kann sich bei diesem engagierten Team somit sicher sein, dass man auch im kommenden Jahr wieder tolle Autor:Innen erleben darf. Von meiner Seite kann ich dies schon zusagen und hoffe, dass im kommenden Jahr wieder viele Gäste den Weg zu diesem wunderbaren Festival finden. Für richtige Krimifans kann sich auch der Festivalpass lohnen.
Mehr Informationen unter: Darmstädter Krimitage – Krimitage Darmstadt (darmstaedter-krimitage.de)