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Heute geht wieder ein Jahr zu Ende und auch dieser Blog begeht den Jahreswechsel. Letztmals habe ich mich so richtig am 19. Oktober gemeldet und schon damals darauf verwiesen, dass ich einiges verändern möchte. Ein regelmäßiges Posting gab es seit August eigentlich nicht mehr. Die Hintergründe hierfür sind vielfältig. Natürlich steht der Job im Vordergrund und hat mir dieses Mal etwas mehr Zeit abverlangt, dann ist mein Ehrenamt zu leisten und auch privat war einiges zu erledigen.
Aber ich bin ehrlich, es waren nicht nur diese Gründe, welche für die Blogpause gesorgt haben. Der Blog und meine Begeisterung für alles Kulturelle haben dazu geführt, dass ich in diesem Jahr so viel wie noch nie unternommen habe. Dabei habe ich festgestellt, wie wichtig es mir ist unter Menschen zu sein. Natürlich verbindet auch das Bloggen Menschen, aber dies führt nicht immer zu Präsenztreffen. Aber genau diese Treffen waren es, die mir in der Corona Zeit gefehlt haben. Und dann kam noch ein weiterer Aspekt hinzu, der meine Aktivitäten mit meinem Blog infrage gestellt hat.
Schon als ich begonnen hatte zu bloggen, machte mich die Rolle, welche Blogger für die Kulturbranche spielen oder glauben zu spielen, unsicher. Wer spricht der Bloggerszene eine gewisse Marktmacht zu und soll man diese auch nutzen? Schließlich gibt es keine Bloggerausbildung? Zudem war ich mir unsicher, ob ich in die digitale Welt flüchten wollte. Immerhin war ich selbst zuvor Buchhändler und wenn jemand eine gute Beratung möchte, würde ich ihn jederzeit in die Buchhandlungen dieses Landes schicken.
Ich habe mich dann doch entschieden zu bloggen. Mich haben andere Leute überzeugt, meinen Blog doch als Austauschebene zu betrachten. Durch das Erwähnen der Bücher, meine Kochbuchtests, Ausflüge und Besuche von Veranstaltungen würde ich allgemein Werbung machen und dies habe ich dann auch in meinem Blogverständnis verankert. Mein Blog beinhaltet keine Verrisse, denn alles was auf ihm zu lesen ist, beinhaltet einen subjektiven Geschmack. Außerdem ist es nicht mein Ansinnen, dass dieser Blog moralisiert und Produkten ihr Dasein abspricht. Bestimmt könnte ich mich über Dinge aufregen, aber die Frage ist doch ob mir dies auch zusteht. Ich rege lieber zum Nachdenken an und ich hoffe, dass mir dies auch gut gelungen ist.
Doch im Sommer kam es dann zu dieser unsäglichen „Winnetou Debatte“. Unabhängig davon wer diese Debatte instrumentalisiert hat, begonnen wurde sie im Netz in den Kommentaren zu Posts des Ravensburger Verlags. Mir hat dies vor allem gezeigt, dass es im Netz wirklich Menschen gibt, deren Ziel nur darin besteht, bestimmte Ideologien durchzusetzen und dabei haben sie kein Interesse an sachlich argumentativen Debatten. Man soll sich positionieren und am besten teilt man die Welt in zwei Seiten, dafür oder dagegen. Es wäre sicherlich einfach, wenn unsere Lebensrealität so wäre, aber das ist sie eben nicht. Ich wollte mich in dieser Debatte weitestgehend zurückhalten, bis auch ich Rückmeldungen zu meinem Blog und dem darin verankerten Karl May Bereich bekommen habe. Es wurden sogar Buddyreads infrage gestellt und ich habe mich an dieser Stelle gefragt: Geht es einigen in der Szene vielleicht auch darum Marktmacht zu generieren? Gefallen Sie sich in der Rolle? Möchte ich dann, wenn dem so ist, auch nur ein minimaler Teil davon sein?
Ich habe eine Pause gemacht und habe mir überlegt weshalb ich diesen Blog eigentlich schreibe. Diesen Blog gibt es, weil ich Werbung für Kultur machen möchte. Es gibt ihn, weil meine Liebe zu Büchern einen Kanal braucht und es gibt ihn, weil ich doch auch viele tolle Menschen kennengelernt habe.
Das Jahr 2022 war nicht mein Bloggerjahr, aber es brachte viele andere tolle Erlebnisse und ich würde es als eines meiner schönsten Jahre bezeichnen. Für mein Bloggen hat es aber eine wiederholte Neukonzeption gebracht, mit der ich nun ins neue Jahr 2023 gehen möchte. Ihr werdet in den kommenden Tagen mitgenommen, aber schon auf der Website sehen, dass sich das ein oder andere geändert hat. Alles Alte findet Ihr nun im Bereich Archiv. Die kommenden Tage werde ich Euch die neuen Bereiche und meine Überlegungen vorstellen. Deutlich machen kann ich schon jetzt: Karl May wird bleiben.
Ich hoffe ihr bleibt diesem Blog mit all seinen Eigenheiten treu und ich freue mich auch im neuen Jahr über jedes Feedback, ob positiv oder negativ. Euch allen wünsche ich einen guten Jahreswechsel und für das neue Jahr nur die besten Wünsche und das sind jene, die Ihr selbst für Euch habt. Ich freue mich auf ein spannendes Jahr 2023 mit meinem Blog!
Euer Sascha – Ihr findet den Blog weiterhin unter www.erzaehlwas.de
